Gefahr für heimische Honigbienen: Invasive Hornissenart breitet sich immer weiter aus – Im Zuge der Globalisierung und des wachsenden Warenverkehrs werden immer mehr Insektenarten hierzulande heimisch, die eine Gefahr für das Gleichgewicht unseres ohnehin angeschlagenen Ökosystems darstellen. So nun auch die Asiatische Hornisse, vor deren zunehmender Verbreitung der Imkerverband Rheinland-Pfalz ausdrücklich warnt.

Wie der Vorsitzende der Organisation, Thomas Hock, zu bedenken gab, gebe es bereits „stellenweise massiven Beflug durch die invasive Art, die mit Vorliebe Honigbienen verspeist“.

„Erste Imker beklagen den Verlust ganzer Völker.“

Zur Eindämmung des Problems hofft man nun auf Unterstützung seitens des Landes, und die soll auch kommen. Immerhin weiß man auch im Umweltministerium in Mainz, dass sich die Situation im vergangenen Jahr dramatisch verändert habe.

Man wolle in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium von daher eine Task Force zu Asiatischen Hornissen auf die Beine stellen. Dabei ist auch die Entwicklung und Erprobung von Drohnen geplant, welche die Hornissen aufspüren und bekämpfen sollen.

Die wissenschaftliche Bezeichnung der Insekten lautet „Vespa velutina“.

Heimisch ist sie eigentlich im südlichen China und wurde vermutlich über den Warentransport nach Europa eingeschleppt. In unseren Breitengraden wurde sie zum ersten Mal 2004 in Frankreich gesichtet.

Mittlerweile gibt es dokumentierte Fälle auch in Spanien, Italien, Belgien und den Niederlanden. Hierzulande wurde die Asiatische Hornisse erstmals 2014 in Waghäusel nördlich von Karlsruhe entdeckt.

Hock zufolge sei sie in Worms sogar bereits vor Schulen und Spielplätzen gesichtet worden, einzelne Kolonien gebe es auch in Frankenthal und Hauenstein in der Südwestpfalz.

In Richtung Norden sei die Vespa velutina inzwischen bis nach Osthofen in Rheinland-Pfalz vorgedrungen.

„Sie kann fliegen wie eine Libelle“, erklärt Hock. Dergestalt in der Luft verharrend, belagere sie förmlich die Fluglöcher von Bienenstöcken, was so massive Ausmaße annehmen kann, „dass Bienen den Stock nicht mehr verlassen.“

Doch damit nicht genug: Asiatische Hornissen sind sogenannte „generalistische Beutegreifer“ und fressen ebenso Wespen, Hummeln oder Wildbienen. Auf dem Speiseplan stehen darüber hinaus Früchte, wie Birnen, Äpfel oder Trauben.

„Die Art hat ein extrem hohes Verbreitungspotenzial.“

Im Frühling baut sie zunächst ein Primärnest in niedriger Höhe, woraufhin das Volk in ein höher gelegenes Sekundärnest von der Größe eines Fußballs übersiedelt. Bis zu 5.000 Hornissen nebst einigen hundert Königinnen kann es beherbergen.

Eben jene Sekundärnester erschweren den Kampf gegen die Hornissenart, betont Hock. Drohnen könnten allerdings helfen, die Nester von oben aufzuspüren: „Dann könnte das Flugloch verschlossen und das Volk unschädlich gemacht werden.“

Die Vespa velutina gilt in der EU als invasive Art, weshalb die Entdeckung eines Nestes behördliches Handeln nach sich ziehen müsse.

Quelle: stern.de