Ganze sieben Wochen lang: Dackel harrt neben Leiche seines Frauchens aus – Die Treue des Hundes zum Menschen ist nicht umsonst sprichwörtlich, wie ein Fall aus Niedersachsen kürzlich auf dramatische Art und Weise bewies. Am Fluss Rögnitz in der niedersächsischen Gemeinde Amt Neuhaus fanden Arbeiter eine weibliche Leiche und neben ihr einen Dackel, der wochenlang an der Seite seiner verstorbenen Besitzerin ausgeharrt hatte.

Laut der Polizei war die 78-jährige Frau aus Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern schon länger vermisst worden.

So lange, dass die Leiche mittlerweile schon stark verwest war. Der Hund, der offenbar ganze sieben Wochen lang nicht von der Seite seiner Besitzerin hatte weichen wollen, befand sich hingegen in guter Verfassung und wurde in die Obhut der Angehörigen der Toten übergeben.

„Vermutet wird, dass Toby sich von Fröschen oder Mäusen ernährte. Wasser trank er aus dem Fluss. Er war voller Zecken und wog nur noch sieben Kilo“, zitiert „Bild“ die Tochter der verstorbenen Frau. Diese war am 8. September mit ihrem Hund zum Tierarzt aufgebrochen, dann aber nicht mehr zurückgekehrt.

Vonseiten der Polizei wird vermutet, dass die 78-Jährige die Orientierung verloren hatte, war sie doch erst vor kurzem umgezogen.

Es gelang ihr zwar noch, sich am Nachmittag ihres Verschwindens per Telefon bei ihren Angehörigen zu melden und ihnen zu sagen, dass sie „verloren“ sei, allerdings war es ihr nicht möglich gewesen, genauere Angaben zu ihrem Aufenthaltsort zu machen.

Als der Telefonkontakt in der Nacht dann schließlich abbrach, wurde eine großangelegte Suchaktion gestartet, an der sich 250 Freiwillige beteiligen. Doch auch ein von der Polizei zur Öffentlichkeitsfahndung veröffentlichtes Bild brachte keinen Erfolg.

Erst 54 Tage nach ihrem Verschwinden sollten ihre sterblichen Überreste entdeckt werden.

„Bild“ zufolge ergab die Obduktion, dass die Seniorin vier oder fünf Tage nachdem sie zum Tierarzt aufgebrochen war, verstarb. Zur genauen Todesursache liegen aktuell zwar noch keine Erkenntnisse vor, laut dem Polizeibericht gibt es aber keine Anzeichen auf Fremdeinwirkung, weshalb ein Verbrechen ausgeschlossen werden kann.

Quellen: presseportal.de , stern.de , bild.de