Fund nahe dem Bermuda-Dreieck: Segler stoßen auf Geisterschiff – Unsere Weltmeere sind gewaltige Erstreckungen, man kann abseits der Hauptrouten Wochen unterwegs sein, ohne ein anderes Schiff zu sehen. Umso unheimlicher, wenn man mit seiner Mannschaft nahe dem berüchtigten Bermudadreieck unterwegs ist – und dann auf ein totenstilles Segelschiff stößt. Rasch zeigt sich: Es sollte vollkommen verwaist sein. So erging es den beiden Menschen im Video.

Die Seglerin und ihr Kollege arbeiteten 2013 für die Forschungsgruppe Ocean Research Project und erkundeten seinerzeit im Zuge dessen den Atlantik. Sie erkannten rasch, dass niemand an Bord des Seglers war, denn weder war ein Segel gehisst noch lief der Motor. Daher gingen sie von einem Notfall aus, bei dem jemand an Bord möglicherweise medizinische Hilfe benötigen könnte.

Also enterten sie die Yacht.

Während der Überprüfung filmte Teammitglied Matt Rutherford die Aktion. An Bord der Yacht erläutert er in die Kamera: „Das ist ein echt verlassenes Segelboot. Wolfhound vom Irish Yacht Club. Ich habe keine Ahnung, was da drin ist. Ich werde mich mal umsehen und hoffe, dass ich keine Leichen oder ähnlich Irres finde.“ Weiter erläutert Matt im Video, dass er sich fürchte, Türen oder Schränke zu öffnen – aus Angst, was er finden könnte. Doch nach einer gründlichen Untersuchung folgt Entwarnung:

„Keine Leichen, Gott sei Dank.“ Er fasst die Begegnung wie folgt zusammen. „Das ist übrigens absolut irrwitzig. 800 Meilen von den Bermudas, 1.500 Meilen von den USA entfernt, und wir stehen auf einer sehr schönen Swan 48, mitten im Ozean.“ Später konnte sich Matt mit dem Bootseigner in Verbindung setzen, welcher eine Fundprämie aussetzte, sollten die Seefahrer die Yacht zurück zu den Bermudas schleppen. Nicht die leichteste Aufgabe.

Denn das Schiff des Paares war kleiner als der Fund:

„Es ist schon komisch: ein 48-Fuß-Boot mit einem 42-Fuß-Boot [zu schleppen]. Wir tun unser Bestes, um es auf die Bermudas zu bringen.“ Die Aktion forderte ihren Preis, nach 47 Tagen auf See ging ihnen langsam der Sprit aus. Also flaggten sie Signale an ein vorbeikommendes Containerschiff und feilschten um etwas Treibstoff. Die verwaiste Yacht mussten sie letztlich jedoch von der Schleppleine schneiden – diese hatte sich um ihre Ruder gewickelt, drohte, es abzureißen.

Seitdem das Video veröffentlicht wurde, gelang es Nutzern online, zu ermitteln, dass sich das Schiff wohl im Besitz von Kapitän Alan McGettigan des Royal Irish Yacht Club befunden haben soll. Dieser reiste mit seinen Crewmitgliedern Declan Hayes, Morgan Crowe und Tom Mulligan 64 Meilen nördlich der Bermudas, als sie in einen Sturm gerieten. Meterhohe Wellen und starke Winde beschädigten die Yacht – Kapitän und Crew setzten ein Notsignal ab und gaben die Yacht auf sie auf, bis Matt und seine Kollegin sie fanden.

Quelle: ladbible.com