Für mehr Gender-Gerechtigkeit: Deutsche Großstadt will Straßen nach Frauen umbenennen – Dass 90 Prozent der Straßen in Köln nach Männern benannt wurden, ist dem dortigen Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt sowie SPD und Linke zufolge nicht mehr zeitgemäß. Im Sinne der Gendergerechtigkeit ist von daher eine neue Richtlinie zur Umbenennung von Straßen und Plätzen geplant.

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) stellte fest, dass gerade einmal jede zehnte Straße in Köln nach einer Frau benannt wurde.

„Frauen stellen jedoch nicht nur 51 Prozent der Bevölkerung, sondern sind entscheidend in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft“, hieß es vonseiten der regierenden Parteien – und dies müsse sich auch im Stadtbild widerspiegeln.

Geht es nach Manfred Richter, seines Zeichens Ordnungspolitischer Sprecher der Grünen, gehört darüber hinaus auch eine Distanzierung von Bezügen mit kolonialer Ausbeutung auf die Agenda.

Gegenüber der Kölner Internetzeitung „Report-K“ ließ er verlautbaren:

„Straßenschilder in Köln haben in vielen Fällen immer noch einen Bezug zur kolonialen Ausbeutung oder drücken keine Gender-Gerechtigkeit aus. Wir brauchen dringend ein Update für eine zeitgemäße Benennung unserer Straßen und Plätze.“

Richter erklärt, dass die Debatten um die „Mee Too“- und „Black Lives Matter“-Bewegungen, und auch der begonnene Prozess der Stadt Köln zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes, eine große Dynamik mit sich gebracht hätten.

„Wir wollen die Stärke von Vielfalt zeigen und die heute starke Rolle von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln“, so Richter.

„Mit neuen Bezeichnungen können wir ausdrücken, wo wir als Stadtgesellschaft stehen und ein nachhaltiges Zeichen setzen für Akzeptanz, Frieden und Gleichheit.“

Ein Ausschuss, der darüber berät, wie künftig in Köln mit Straßennamen verfahren wird, soll Anfang April tagen und dabei einen Richtlinienentwurf erarbeiten, welcher die Umbenennung von Straßennamen mit kolonialem Bezug im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung ermöglicht und weibliche Straßennamen fördert.

Quellen: stern.de , report-k.de