Folgenschweres MissverständnisTikToker will Mann in Baumarkt einen Streich spielen

Ob man (Online-)Streiche nun für kindische Albernheiten oder seiner Zeit als durchaus würdig erachtet, mag letztlich eine Frage des Alters oder Geschmackssache sein. Fest sollte aber stehen: Jemand, der anderen eines mit einem „Prank“ auswischen will, sollte das richtige Gespür dafür mitbringen, welches Streichopfer er sich sucht. Sonst kann die Sache so wie hier schmerzhaft in die Hose gehen.
Der junge YouTuber-Nutzer „Jaykindafunny“ begab sich in einen Baumarkt, um wie in seinen Videos üblich nichtsahnende Passanten beziehungsweise Kunden für einen seiner Streiche ins Visier zu nehmen, um danach mit den Videos Klicks zu ernten. In dieser Variante hob er sich ein Rohr vor den Mund. Der aus dem Video erkenntliche Plan: Das Rohr nach Art eines Megaphons als Lautverstärker zu verwenden.
Damit sollte es in dem Streich an das Ohr eines Kunden gehen, der mit dem Rücken zu dem jungen Mann stand.
Problem an der Nummer: Nicht alle Menschen verhalten sich psychologisch gleich berechenbar, wenn sie sich erschrecken. Sollte einem ein Halbstarker mit einer solchen Lautverstärkung ins Ohr brüllen – im Falle von „Jaykindafunny“ seinen Markenzeichen-Ausruf „muñañyo“, kann es eben passieren, dass das vermeintliche Opfer abrupt ganz anders reagiert als erwartet.
So auch im Falle des auserwählten Ziels von „Jaykindafunny“: Der viel größere, viel schwerere Kunde wirbelt herum, noch bevor der Streichespieler „Es war nur Spaß“ rufen kann. Mit einem Griff, der allem Anschein nach beim Ringen oder im Militär geübt wurde, pinnt er den YouTuber-Pranker mühelos per Hüftwurf an den Boden, fixiert dessen Nacken mit dem Ellbogen und drückt dabei das Gesicht des jungen Scherzbolds gegen den Untergrund: Headlock.
Das Resultat:
Ein binnen Herzschlägen zur Bewegungslosigkeit verdammter YouTuber, der nur noch den Spaß an der Sache und seine Unschuld beteuern kann, der Gewalt des Kunden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wenig überraschend spaltet das Vorgehen des vermeintlichen Streicheopfers die Meinungen im Netz ebenso wie das des Prankers, das millionenfach geteilte Video wird hitzig diskutiert. Man nehme nur den Tweet mit dem Video unten, den jemand mit „Spiele dumme Spiele, gewinne dumme Preise“ kommentierte.
Jemand anders schrieb: „Jemanden ohne Erlaubnis zu berühren, ist eine Tätlichkeit. Das Kind hat angefangen. Der Alte hat es zu Ende gebracht.“ Jemand anders äußerte genau gegenteilig: „Der Typ macht nur ein lautes Geräusch und ein anderer Mann nagelt ihn am Boden fest und die Hälfte der Kommentare hält das für eine vernünftige Reaktion? Wahnsinn“, so dieser Nutzer.
Urteilt selbst, wie ihr in dieser Lage reagiert hättet: Überreaktion oder Selbstverteidigung?
Quelle: ladbible.com