Faszinierende LebewesenKann sich ein Tintenfisch im Wohnzimmer tarnen?

Faszinierende Lebewesen: Kann sich eine Tintenfisch im Wohnzimmer tarnen? – Die der Klasse der Kopffüßer angehörigen Sepien, veraltet auch Kuttelfische genannt, sind schon faszinierenden Lebewesen. Die Kollegen können nämlich nicht nur Schraubverschlüsse öffnen, Werkzeuge benutzen und zählen, sondern sind vor allem in der Lage, ihre Farbe zu ändern. Nicht nur, um sich vor potenziellen Fressfeinden zu tarnen, sondern auch zu Zwecken der Paarung. Eine äußerst nützliche Fähigkeit also, die von Dokumentarfilmern der BBC und Richard Hammond auf eine harte Probe gestellt wurde.
Sepien sind in echte Meister ihres Fachs und stecken die in dieser Hinsicht doch so oft zitierten Chamäleons dabei klar in die Tasche. Nicht nur geht der Farbwechsel bei den Kopffüßern viel schneller vonstatten, sie können auch vielfältigere Muster annehmen als ihre Reptilien-Konkurrenz.
Wie Wissenschaftler festgestellt haben, kontrollieren die Tintenfische (genauer eigentlich „Tintenschnecken“, da die Weichtiere mit Fischen bis auf den Lebensraum wenig gemein haben) den Farbwechsel über ihr Gehirn, welches die Kontraktion kleiner Muskeln steuert, die wiederum Millionen von Pigmentzellen an der Hautoberfläche weiten oder zusammenziehen.
Je nachdem, in welchem Zustand sich diese sogenannten Chromatophoren befinden, ändern sie vergleichbar mit Pixeln auf einem Display die Farbe und das Muster der Haut.
Dabei wählen Sepien aus einem durchaus umfangreichen, aber dennoch begrenzten, Repertoire an Farbmustern das je nach Situation am besten passende. Wie genau dieser Abgleich mit der Umgebung vonstattengeht, ist jedoch noch immer unbekannt.
Aber genug der Theorie. Schauen wir uns im folgenden Video doch einfach mal an, wie das Ganze in natura aussieht. Man kann dabei zwar nicht unbedingt von freier Wildbahn sprechen, aber dafür wird die Frage geklärt, ob sich so ein Kuttelfisch auch auf einem Schachbrettmuster-Boden zu tarnen vermag.
Quelle: welt.de