Familie in Gefahr7-Jähriger schwimmt eine Stunde lang und holt Hilfe

Familie in Gefahr: 7-Jähriger schwimmt eine Stunde lang und holt Hilfe – Es ist ein vertrautes Szenario: Eine Familie landet in einer Notlage, etwa in der Wildnis, und Vater oder Mutter machen sich alleine auf den Weg gegen alle Elemente, um Hilfe zu holen. Nun machen Nachrichten von einem 7-Jährigen die Runde, der genau das getan hat, um seine in einem Fluss gestrandete Familie zu retten.
Jacksonville, Florida: Es war das Memorial Day Wochenende in den USA. Am Freitag, dem 28. Mai war Steven Poust mit seinem Sohn Chase und dessen vierjähriger Schwester Abigail unterwegs. Eine Bootstour auf dem St. Johns River stand zum Feiertag an.
Steven wollte angeln, Chase und Abigail schwimmen
Dazu war Steven vor Anker gegangen. Die Kinder hielten sich in der Nähe des Bootsrumpfs auf, als das Mädchen von einer Strömung erfasst wurde. In seiner Schwimmweste wurde es abgetrieben. Der siebenjährige Chase, selbst ohne Weste, ließ das Boot los, um seine Schwester einzuholen, und in ihrer Nähe zu bleiben.
Vater Steven sprang ins Wasser, um die Vierjährige zu packen
Gegenüber dem Nachrichtensender „News4Jax“ kommentierte Steven: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich sie liebe, weil ich nicht sicher war, was geschehen würde. Ich versuchte, bei den beiden zu bleiben. Ich erschöpfte mich dabei aber. Sie trieben von mir weg.“ Dann bekam er zumindest Abigail zu packen.
Vollkommen entkräftet wurden Vater und Tochter vom Fluss mitgerissen
Obwohl er „große Angst“ hatte, wie er selbst sagte, schwamm Chase nun ohne Schwimmhilfe eine Stunde lang weiter. Er versuchte alles, um an Land zu gelangen und Hilfe zu holen, wenngleich er schnell bemerkte, dass er gegen eine starke Strömung anschwamm, die ihn sowohl vom Boot als auch vom Festland fernhielt.
Der Junge schaltete rasch und wechselte zwischen einem Paddelstil wie ein Hund und dem Sich-Treiben-Lassen auf dem Rücken, um seine Kräfte zu schonen
Derart gelangte Chase nach über einer Stunde an Land und begab sich für einen Notruf zum nächsten Haus: So konnte der 7-Jährige Rettungskräfte verständigen, die den vollkommen erschöpften Vater und das Mädchen bergen konnten.
In einer Pressekonferenz betonte Sprecher Eric Proswimmer vom Jacksonville Fire and Rescue Department, dass Rettungskräfte das Boot leer vorfanden und erst andere Behörden für eine großräumige Suche hinzuziehen mussten.
„Ich brüllte aus Leibeskräften nach Hilfe und wedelte mit den Armen“, so Steven gegenüber „News4Jx“
„Endlich hörte uns jemand. Mein kleiner Mann hatte es ans Ufer geschafft und Hilfe geholt – das rettete uns das Leben.“ Die Rettungskräfte fanden Vater und Tochter mehr als eine Meile entfernt vom Boot im Wasser vor. Dabei halfen Beamte sowohl des Sheriff’s Office als auch der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission.
Rettungsdienst-Pressesprecher Proswimmer bedankte sich bei den Kollegen und betonte, ohne ihre Hilfe sei die Sache vielleicht anders ausgegangen:
„Wir hatten jede Ressource, die wir hätten haben können, schnell zur Hand und wir sind froh, sagen zu können, dass alle drei wieder gesund sind und es allen gut geht. Wir hätten uns kein besseres Ergebnis wünschen können.“ Proswimmer betonte zudem, dass den Vater in dem Fall keine Schuld treffe – nur Kinder unter sechs müssen in Florida laut Verordnung eine Schwimmweste bei solchen Bootsausflügen tragen.
Quelle: unilad.co.uk