Expertin im FrühstücksfernsehenEltern sollten Babys vorm Wickeln „um Erlaubnis bitten“

Expertin im Frühstücksfernsehen: Eltern sollten Babys vorm Wickeln „um Erlaubnis bitten“ – Dass Babys ihren eigenen Kopf haben, aber es gewisse Kommunikationsschwierigkeiten mit den Erwachsenen gibt, dürfte in der Natur der Sache liegen und bekannt sein. Weniger verbreitet: Man soll Babys um ihre Zustimmung bitten, wenn sie gewickelt werden sollen. Dies zumindest behauptete eine Sexualexpertin im Frühstücksfernsehen. Deren Thesen stießen auf wenig Gegenliebe bei den Moderatoren.
Deanne Carson war in dem weltweit bekannten britischen Frühstücksformat „Good Morning Britain“ zu Gast, um ihre These näher zu erläutern: „Eltern sollten ihre Babys um Zustimmung bitten, bevor sie deren Windeln wechseln“, so ihre These. Das Thema der Zustimmung ist es, um das die Debatte kreist – denn das englische „Consenting“ wird im Zuge progressiver Sozialtheorien und im universitären Bereich vor allem seit der „Me too“-Debatte diskutiert.
Allerdings in gänzlich anderem Kontext:
Gewissermaßen geht es bei dem Politikum des „Consent“, also „Einverständnisses“, darum, dass sich vor einem Sexualakt beide Beteiligten unmissverständlich mit diesem einverstanden erklären sollen – hier wurde die Terminologie jedoch wohl unkritisch auf das Baby-Wickeln übertragen und löste Reaktionen aus. Und das, obwohl Carsons Einlassungen ihr zufolge ohne sexuelle Konnotation gemeint waren, wie sie auch im Format betont. Ihre Begründung für eine Bitte um Erlaubnis beim Wickeln:
Es gehe darum, auch einem Baby als Menschen zu begegnen und ihm Respekt entgegenzubringen, so die Sexualexpertin. Also frage man das Baby eben. Ob es dem Windelwechsel zustimme oder eher nicht einverstanden sei, das könne man „an der Körperenergie“ jedes Menschen ablesen, so Deanne Carson. Ihr gehe es darum, gesamtgesellschaftlich eine „Culture of Consent“ zu fördern.