Tiere haben scharfe Sinne. Unabhängig davon, ob es sich um Jäger oder Beute handelt, kommen wohl die meisten mit Instinkten und Fähigkeiten daher, gegen die ein Großteil unserer menschlichen Wahrnehmung abstinkt. Was also passiert, wenn man sie mit dem konfrontiert, was Menschen tagein-tagaus in sich hineinschaufeln? Wie reagieren die Sinne von Ameisen etwa auf süß-scharfe Sauce? Ein Videoexperiment.

Vorausgeschickt: Niemand mag Tierquäler, der Verfasser dieses Artikels ebenso wenig. Doch wer bei diesem Video nun große Grausamkeit gegen Tiere und den nächsten Fäkaliensturm in den sozialen Medien wittert, darf gerne vorher belegen, wie er noch nie in seinem Leben nach irgendetwas mit sechs oder acht Beinen geschlagen hat, das ihn piekte, stach, biss oder mit Beinen voller Hundekot Landeanflug auf seinem Mittagessen machte.

Im Video wird den staatenbildenden Insekten ein Klecks süß-scharfer Sauce serviert.

Es ist dabei aber nicht so, als würden die Krabbler gezwungen, das Zeug zu vertilgen, der Klecks wird mit Abstand zu ihnen platziert, von Zwang kann also keine Rede sein. Der süße Duft verbreitet sich, erreicht die Fühler der Tiere. Ein paar Arbeiterinnen nähern sich dem Saucenklumpen. Sie betasten ihn mit den Fühlern – und schrecken zurück. Denn was süß riecht, ist bei der Geschmacksprobe ganz schön scharf.

Den Reaktionen der Insekten nach zu schließen, zieht sie der Duft immer wieder an – doch die Schärfe sagt den … Pardon … scharfen Tiersinnen: „Zangen weg, das kann man nicht essen.“ Ein Widerspruch, auf den Ameisen in der Natur wohl nicht so häufig treffen dürften. Entsprechend eindeutig fällt auch ihre Reaktion aus, wie mit dem seltsamen Klecks umzugehen ist: Die Arbeiterinnen gehen ihrer Aufgabe im Schwarm nach. Sie isolieren die Gefahr auf eine Weise, die sie verstehen – und begraben sie.