Gefährliche Inhaltsstoffe: EU verbietet Tattoo-Farben – Bereits Anfang letzten Jahres wurde die Tattoo-Szene hart getroffen. Denn da trat ein Tattoofarbenverbot durch eine neue EU-Verordnung in Kraft. Der Grund für die sogenannte REACH-Verordnung damals waren tausende Substanzen in den Farben, die unter dem Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Diese Notbremse der Europäischen Union stellte natürlich Kunden und Tätowierer vor massive Probleme. Bis Anfang dieses Jahres galt eine Übergangszeit, die nun allerdings verstrichen ist. Ein harter Schlag für die Tattoo-Szene. Durch die nun vollends in Kraft getretene EU-Verordnung wird es schwieriger, Tattoo-Farben auf die Haut zu bringen.

EU will Tätowierfarben und Permanent-Make-up sicherer machen

Denn die tausenden potenziell gefährlichen chemischen Inhaltsstoffe betreffen Tätowierfarben und Permanent-Make-up, die nun massiv beschränkt wurden. Aktuell wurden besonders zwei beliebte Farbpigmente bei Tattoos verboten, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Zum einen ist der Farbstoffe für ein „strahlendes Blau“, genannt „Pigment Blue 15:3“ sowie der Farbstoff „Pigment Green 7“ für ein „dunkles Grün“.

Laut der EU musste man diesen Schritt gehen, da viele der Inhaltsstoffe eine potenzielle Gefahr darstellen, da sie schlicht nicht ausreichend erforscht wurden. Die EU-Kommission meinte auch, dass man keinesfalls Tätowierungen verbieten wolle, es gehe darum, Tätowierfarben und Permanent-Make-up „sicherer zu machen“.

„Das kommt ja zumindest teilweise einem Berufsverbot gleich.“

Seit 2022 besteht ebenfalls eine Kennzeichnungspflicht auf Tätowierfarben bezüglich Verwendungszwecken sowie Inhaltsstoffen. Mit Blick auf die EU-Verordnung und die potenziell gesundheitsgefährdenden Substanzen dürfen die meisten der zuvor genutzten Tattoo-Farben nicht mehr verwendet werden. Die in Deutschland derzeit verwendeten Farben, die der EU-Verordnung entsprechen, sind einzig Schwarz, Grau und Weiß.

Ein erhebliches Problem für die komplette Branche, was auch der Hamburger Tätowierer Sebastian Makowski so sieht. Er sagte gegenüber „Stylebook“: „Corona mit den monatelangen Schließungen hat uns schon arg gebeutelt. Dann kommt so was obendrauf. […] Das kommt ja zumindest teilweise einem Berufsverbot gleich. Das ist einfach frustrierend. […] Man fühlt sich im Stich gelassen, besonders von der Politik.“

Für die EU-Verordnung und das Verbot von Tattoo-Farben spricht hingegen der Dermatologe Christoph Liebich, der gegenüber „Stylebook“ erklärte: „Viele sind nie in klinischen Studien überprüft worden. Das heißt, Tattoo-Farbstoffe haben immer ein großes Risiko, eine Allergie auszulösen, es besteht auch die Gefahr, dass Krebs entstehen kann.“ Daher sei ein Verbot zu diesem Zeitpunkt „vollkommen richtig“.

Quelle: stylebook.de