„Es kann doch nicht sein, dass …“Familienvater konfrontiert Scholz in TV-Sendung

„Es kann doch nicht sein, dass …“: Familienvater konfrontiert Scholz in TV-Sendung – Politikern wird gemeinhin eine gewisse Realitätsferne vorgeworfen, und dass diese mit Blick auf ihre dicken Diäten, fetten Renten und diversen Abfindungen um Welten am Leben des kleinen Mannes vorbeiregieren. Als solcher fühlt man sich dieser Tage so ungehört wie selten zuvor, weshalb sich der vierfache Familienvater Christoph Golly auch nicht die seltene Gelegenheit nehmen ließ, Bundeskanzler Olaf Scholz im Rahmen der RTL-Talk-Sendung „An einem Tisch mit Olaf Scholz“ eine ungeschönte Lektion über das wahre Leben zu erteilen.
„Es kann doch nicht sein, dass eine Familie mit drei, vier Kindern, im Vergleich zu derselben Familie, die Bürgergeld bezieht, unterm Strich 200–-300 Euro mehr hat“, hält der Zerspannungsmechaniker als einer der Gäste in der von Pinar Atalay moderierten Spezialausgabe von RTL Direkt Scholz vor.
Er und seine Frau kämen gemeinsam auf ein Nettoeinkommen von etwa 3.000 Euro im Monat – für einen Familienausflug etwa in einen Freizeitpark reiche dies nicht aus.
Der Bundeskanzler betont zwar, dass man das Kindergeld erhöht habe, das Wohngeld nun für mehr Menschen verfügbar sei und ein Kinderzuschlag eingeführt wurde, liefert dem sichtlich angespannten Familienvater damit aber bloß ein Grund zu unterbrechen:
„Das sind alles Tröpfchen auf den heißen Stein. Das Leben an sich ist so teuer geworden, man kann sich nichts mehr leisten und da bin ich ganz ehrlich zu ganz Deutschland: Da muss ich mir wirklich Gedanken darüber machen, ob ich 40 Stunden in der Woche investiere, dass ich überlebe, oder ob ich mir diese 40 Stunden in der Woche spare und das Bürgergeld beantrage.“
Der Kanzler darauf in gewohnter Nonchalance: „Auf alle Fälle ist es so, dass alle die Arbeiten, mehr Geld haben als alle diejenigen nicht arbeiten und das finde ich auch richtig so.“
Er habe sich schon sein ganzes Leben lang für ordentliche Löhne eingesetzt und unterstreicht, dass die Inflation allen zu schaffen mache, und man dieses globale Thema nicht wegreden dürfe.
Die Zentralbank müsse ihren Job mit höheren Zinsen machen und mit Blick auf den Krieg in der Ukraine habe die Regierung ein paar Milliarden Euro zusätzliche Schulden aufgenommen, um Verbilligungen zu ermöglichen.
Auf die Frage hin, ob und wann denn mit einem Aufstieg zu rechnen sei, wertet Scholz den Fachkräftemangel vor dem Hintergrund hoher Beschäftigungszahlen als gutes Zeichen für Deutschland.
„Wir haben so viele Beschäftige in Deutschland, wie in der ganzen Geschichte unseres Landes noch nicht und trotzdem haben wir Arbeitskräftemangel. Das heißt, es gibt gute Perspektiven. Aber wir müssen natürlich dafür sorgen, dass man auch besser zurechtkommt mit guten Löhnen.“
Die gesamte Sendung vom 06.06.2023 findet ihr unter diesem Link in der Mediathek von RTL.
Quelle: rtl.de