Erstes Land will harte Drogen entkriminalisieren – Die kanadische Regierung erwägt, harte Drogen wie etwa Heroin zu entkriminalisieren. Wie auch andere Teile Nordamerikas hat Kanada mit einem steilen Anstieg von schwerer Drogensucht zu kämpfen. Die Opferzahlen durch eine Überdosis stiegen im Jahr 2020 auf 14,6 pro 100.000 Personen an. Damit erreichten sie den höchsten Wert seit 2016.

Die Behörden in Vancouver ersuchten daher offiziell die kanadische Regierung und Premierminister Justin Trudeau um eine Ausnahme des Betäubungsmittelgesetzes. Sollte die Regierung dieser Bitte nachkommen, so würde in der Großstadt, die die größte Metropolregion im Westen Kanadas darstellt, der Besitz kleinerer Mengen harter Drogen nicht mehr hart bestraft.

Ein Sprecher von Gesundheitsministerin Patty Hajdu bestätigte, dass die kanadische Regierung einen solchen Schritt erwägt und in Gesprächen mit den Behörden in Vancouver steht. Weitere Ausführungen zur Sachlage machte das Gesundheitsministerium nicht. Sollte es zu einer Einführung einer solchen Entkriminalisierung kommen, könnten Personen, die künftig mit kleineren Mengen harter Drogen gefasst werden, auf mildere Formen gesetzlicher Handhabe hoffen.

Möglich wären für Süchtige, die im Falle einer Entkriminalisierung etwa Heroin mitführen, statt einer Haft dann Geldstrafen oder die Überstellung in ein Programm zur Drogen-Rehabilitation. Wie „Statistics Canada“ ermittelte, hat sich allein die Zahl der Personen in Kanada, die wegen Drogenbesitzes (abgesehen von Kokain und Heroin) angeklagt wurden, in den zehn Jahren bis 2019 mit 13.725 mehr als verdreifacht.

Dem Vorschlag der Entkriminalisierung in Kanada war eine Initiative von Politikern im niederländischen Amsterdam vorausgegangen, die Hauptstadt von Kriminalität, Drogen und Prostitution zu befreien, indem ein neues Rotlichtmilieu vor der Stadt etabliert würde.

Quelle: ladbible.com