Erst Geisterfahrerin, dann Autodiebin: Frau fährt bei Kontrolle mit Polizeiwagen davon – Im Dienst der Polizei ist man garantiert so einiges gewohnt, der Fall einer Geisterfahrerin, der sich kürzlich auf einer Autobahn in Sachsen ereignete, dürfte mit Blick auf die schiere Dreistigkeit der Täterin jedoch selbst gestandene Beamte überrascht haben. Zwar konnte die Frau letztlich festgenommen werden, wie es zu den Ereignissen auf der A9 überhaupt kommen konnte, dürfte bei den Zuständigen aber noch für längeren Gesprächsbedarf gesorgt haben.

Aber von vorne:

Gegen 3 Uhr morgens wurde die Leitstelle der Polizei über mehrere Notrufe darüber informiert, dass ein Geisterfahrer auf der A9 in der Nähe des Schkeuditzer Kreuzes sein Unwesen trieb. Kurz darauf entdeckte ein Streifenwagen einen VW Golf mit polnischem Kennzeichen, der auf der Überholspur kurz vor dem nordsächsischen Wiedemar stand – unbeleuchtet und in Gegenrichtung, wohlgemerkt.

In dem Wagen saß eine 29-jährige Frau, die von den Beamten zunächst zum Funkwagen gebracht wurde, der mit Blaulicht und laufendem Motor auf dem Standstreifen geparkt worden war. Während die Polizisten durch die Sicherung des Wagens der Frau abgelenkt waren, nutzte diese dann die Gunst der Stunde, klemmte sich hinter das Steuer des Polizei-Passats und raste mit wehenden Blaulicht-Fahnen davon.

Die Polizei rief sofort eine Fahndung nach dem gestohlenen Fahrzeug aus, woraufhin der VW auf der Staatsstraße 2 nördlich von Leipzig gestoppt werden und die Diebin festgenommen werden konnte.

Entgegen aller Erwartungen fielen die auf der Wache durchgeführten Alkohol- und Drogentests negativ aus.

Zudem erfuhren die Beamten dort, dass die Polin an diesem Tag schon einmal Kollegen der Autobahnpolizei aufgefallen war, als sie gegen 1.40 Uhr mit über 140 Sachen durch einen Baustellenbereich gejagt war, in dem eigentlich nur 80 erlaubt sind.

Zwar hätten die Zivilbeamten die Frau angehalten und kontrolliert, doch auch dabei zeigten die Alkohol- und Drogentests keinerlei Auffälligkeiten, so dass die Polin ihre Fahrt fortsetzen durfte.

Inzwischen ermittelt die Polizei aber wegen des unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs und des Verdachts einer Gefährdung des Straßenverkehrs, und bittet in diesem Zusammenhang Zeugen, die zur fraglichen Zeit auf der A9 unterwegs waren und möglicherweise von der Frau gefährdet wurden, sich mit sachdienlichen Hinweisen bei dem zuständigen Autobahnrevier unter der Nummer 0341/2552910 zu melden.

Quellen: mdr.de , spiegel.de