EnergiekriseVermieter pochen auf höhere Abschläge

Energiekrise: Vermieter pochen auf höhere Abschläge – Mit Blick auf die gestiegenen Kosten für Gas und Öl steht vielen Mietern mit der nächsten Nebenkostenabrechnung ein Preisschock bevor, auf den nicht jeder vorbereitet sein wird. Von daher reagieren erste Vermieter bereits jetzt, indem sie laut dem Deutschen Mieterbund bereits im laufenden Jahr auf höhere monatliche Vorauszahlungen pochen, um ihrerseits Rechnungen für Öl, Gas und Fernwärme bezahlen zu können.
Dies scheint kein Einzelfall zu sein, denn auch vonseiten des Eigentümerverbandes Haus und Grund heißt es laut dem „Spiegel“: „Auch in unseren Vereinen kommt es vermehrt zu Anfragen mit Blick auf die steigenden Energiepreise – etwa zu der Frage, wann Vorauszahlungen angepasst werden können.“
Ob und inwieweit höhere Vorauszahlungen bereits vereinbart wurden, ist noch unklar, wie Mieterbund-Sprecherin Jutta Hartmann erklärte, werde „der Wunsch […] zumindest immer öfter an die Mieterinnen und Mieter herangetragen“.
Allerdings habe man bisher keinerlei Kenntnis über größere Konflikte, die damit im Zusammenhang stünden.
Hartmann betont: „Vermieter haben keinen Anspruch darauf, unterjährig höhere Vorauszahlungen zu verlangen. Einen Anspruch auf die Zahlung erhöhter Nebenkostenvorauszahlungen hat der Vermieter nur nach Abrechnungslegung.“
Dennoch solle man bereits jetzt damit anfangen, Geld zurückzulegen, um zahlen zu können, wenn die Abrechnung kommt. Dem Mieterbund zufolge müssten alle anderen „für die Dauer der Energiekrise staatliche Unterstützung“ erhalten.
Darüber hinaus bedürfe es eines Kündigungsmoratoriums, welches sicherstellen soll, dass keinem Mieter gekündigt werden darf, wenn dieser seine Nebenkostenabrechnung vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Heizkosten nicht fristgerecht zahlen kann.
Während Säumigen normalerweise nur 30 Tage zugestanden werden, um ihre Schulden zu zahlen, sollte Miethaushalten in der aktuellen Situation ein halbes Jahr gewährt werden.
Vermieterseitig wächst indes die Sorge, auf den verbrauchsabhängigen Kosten der Mieter sitzen zu bleiben. Verbandsgeschäftsführer Alexander Wiech von Haus und Grund bekräftigt von daher: „Ein Kündigungsmoratorium darf es aus unserer Sicht nicht geben.“
Wiech weiter: „Zunächst sollten Mieter und Vermieter jedoch das Gespräch suchen, um – vor allem über höhere Vorauszahlungen – zu einer Lösung zu kommen.“
Selbst die Bundesnetzagentur äußerte bereits die Sorge, dass Verbraucher den Ernst der Lage nicht richtig einschätzen, und hat sich deshalb unlängst dafür ausgesprochen, dass die Abschlagszahlungen für Privathaushalte schon jetzt erhöht werden.
Behördenchef Klaus Müller sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Viele Haushalte werden erst bei der Heizabrechnung im nächsten Jahr bemerken, wie stark der Preis gestiegen ist, und die Nachzahlungen nicht stemmen können.“
„Wenn die Abschläge erst nächstes Jahr erhöht werden, trifft es viele Menschen unvorbereitet.“
Tatsächlich könnten die Nachzahlungen für manche Mieter zwei Monatsmieten ausmachen, warnte Rolf Buch, Chef von Deutschlands größtem Wohnungskonzern Vonovia, laut dem „Spiegel“.
Quelle: spiegel.de