Energiekrise: Experten drängen auf Tempolimit – Deutschland steckt mitten in einer Energiekrise, weshalb die Bundesregierung bereits zur Sparsamkeit aufgerufen hat. Doch nun werden die Forderungen nach Geschwindigkeitsbegrenzungen wieder lauter. Demnach drängen Experten nun auf ein Tempolimit auf Autobahnen, da sie in dieser Maßnahme ein konkretes Einsparpotenzial sehen.

So fordert Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen ab sofort noch mehr auf den Verbrauch von Energie schauen. Deshalb plädieren wir dafür, jetzt ein Tempolimit zu prüfen. Damit könnten wir sofort ein Einsparpotenzial heben.“

„Generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen, autofreie Sonntage und ein Stopp von Kurzstreckenflügen“

Ebenso sieht der Leiter Verkehrspolitik beim Umweltverband BUND, Jens Hilgenberg in einem Tempolimit die Lösung, erklärte er der „dpa“: „Um die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren, müssen sofort Erfolge beim Energiesparen realisiert werden. Im Verkehrsbereich sind dafür kurzfristig wirksame Maßnahmen, wie ein generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen, autofreie Sonntage und ein Stopp von Kurzstreckenflügen sofort umzusetzen.“

Auch Wirtschaftsweise Veronika Grimm spricht sich für ein Tempolimit auf Autobahnen aus und schlug zudem vor, generell langsamer zu fahren, aber auch Fahrgemeinschaften zu bilden, und wenn immer möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Schon seit etlichen Jahren fordern Umweltverbände, dass in Deutschland ein generelles Tempolimit eingeführt werden solle.

Greenpeace fordert Tempolimit nicht nur auf Autobahnen

Erst vor drei Wochen schlug die Umweltorganisation Greenpeace als kurzfristige Maßnahme vor, temporär Tempolimits von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h in Städten einzuführen. Um Deutschlands Ölverbrauch zu senken, zumindest für die Zeit der Krise.

Trotz aller Vorschläge und Forderungen nach einem Tempolimit konnte die Bundesregierung sich noch nicht auf eines einigen. Weder zuvor in den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP noch bei dem kürzlich veröffentlichten Maßnahmenpaket bezüglich des Energiesparens.

Quelle: tagesspiegel.de