Einen Hauch bei Verkehrskontrolle abbekommenBodycam zeigt Fentanyl-Überdosis bei Polizistin

Einen Hauch bei Verkehrskontrolle abbekommen: Bodycam zeigt Fentanyl-Überdosis bei Polizistin – Es dürfte mittlerweile gemeinhin bekannt sein, dass Fentanyl eine extrem gefährliche Substanz ist, selbst nach den Maßstäben vieler Drogen. Die kleinste Fehldosierung, das kleinste bisschen zu viel, kann den Tod eines Menschen zur Folge haben. Wie verheerend selbst ein Hauch Fentanyl wirkt, musste eine Polizeibeamtin erleben, die unfreiwilligen Kontakt damit hatte. Ein Video ihres Überlebenskampfes wurde veröffentlicht, um vor diesen Stoff und seiner katastrophalen Wirkung zu warnen.
Während einer simplen Verkehrskontrolle kam es zu dem Vorfall, bei dem Polizistin Courtney Bannick sich in einem Kampf auf Leben und Tod mit der Substanz wiederfand, nicht mehr atmen konnte. Am Dienstag, den 13. Dezember 2022 entstanden die Bilder im US-Bundesstaat Florida. Officer Bannick vernahm einen Fahrzeuginsassen, der Fentanyl in einem aufgerollten Dollarschein bei sich trug, wie „Unilad“ berichtet.
Trotz der Handschuhe der Polizistin kam es zu einem kleinen Kontakt mit dem Stoff, möglicherweise durch einatmen oder Streuwirkung
Ihre Kollegen merkten sofort, dass etwas mit der Beamtin nicht stimmten. Ihr Partner wies sie an, sich auf den Bordstein zu setzen. Die Überdosierung setzte bereits zu diesem Zeitpunkt binnen weniger Sekunden ein. Bannick konnte urplötzlich nicht mehr atmen, war vollkommen weggetreten. Schließlich setzte ihr Atem vollständig aus. Die Kollegen sprechen im Video auf sie ein, ermitteln dabei ihren Gesundheitszustand. „OD-ing, OD-ing…“, fällt vernehmlich mehrfach von einem der anderen Beamten: „Überdosis, Überdosis …“.
Schläge ins Gesicht bzw. Ohrfeigen bewirken sichtlich nichts mehr, um Officer Bannick wach zu bekommen. „Sie atmet nicht, Ronnie, schlag sie noch mal“, sagt ein Polizist zum Kollegen. Später sollte eine andere Polizistin, Officer Sullivan, gegenüber dem Lokalsender „FOX35 Orlando“ zu Protokoll geben: „Sie war komplett leblos, in diesen Videos sah sie bereits tot aus. Entsprechend dankbar ist sie heute.“
Sullivan weiter:
„Währen die anderen Officer nicht dabei gewesen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der heutige Tag ein anderer wäre und wir unsere ‚Thin blue Line‘ tragen würden – die Bänder, die wir über unseren Marken tragen.“ Sullivan spricht damit den traditionellen Trauerschmuck der US-Polizei beim Tod von Kollegen an. Bannick hat sich jedoch von dem Vorfall erholt und ihn überlebt, kommentierte selbst: „Ich habe das hundertmal auf die gleiche Weise gemacht“, sagte sie und meint wohl den polizeilichen Umgang mit der Droge, fährt fort:
„Es braucht nur ein einziges Mal und eine Minimalmenge. Ich bin dankbar, dass ich nicht alleine war, direkte Hilfe bekam.“ Gegen die in den Vorfall verstrickten Verkehrsteilnehmer wird ermittelt. Andrae Bailey von der Organisation für Drogenberatung „The Opioid Project“ erläutert: „Kommt jemand mit Fentanyl in Berührung, müssen wir alles Nötige tun, um ihn von der Schwelle des Todes zurückzuholen. Was vor ein paar Jahren für die Strafverfolgungsbehörden zum Schutz der Betroffenen funktionierte, reicht heute wahrscheinlich nicht mehr aus, da die Drogen immer stärker werden.“
Die US-Gesundheitsbehörde CDC erläutert, um was es sich bei der Substanz eigentlich handelt:
„Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das bis zu 50-mal stärker als Heroin und 100-mal stärker als Morphium wirkt. Es ist eine der Hauptursachen für tödliche und nicht tödliche Überdosierungen in den USA. Es gibt zwei Arten Fentanyl: pharmazeutisches und illegal hergestelltes. Beide gelten als synthetische Opioide. Pharmazeutisches Fentanyl wird von Ärzten zur Behandlung starker Schmerzen verschrieben, insbesondere nach OPs und bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium.“
Weiter führen die Erläuterungen aus: „Die meisten der jüngsten Fälle von Überdosierungen im Zusammenhang mit Fentanyl werden jedoch mit der illegal hergestellten Variante in Verbindung gebracht, die wegen ihrer heroinähnlichen Wirkung über illegale Drogenmärkte vertrieben wird. Wegen seiner extremen Potenz wird es häufig anderen Drogen beigemischt, was die Drogen billiger, stärker, süchtig machender und gefährlicher macht.“
Quelle: unilad.com