Durchbruch bei Haarausfall-ForschungMolekül verspricht Heilung

Durchbruch bei Haarausfall-Forschung: Molekül verspricht Heilung – Haarausfall macht beileibe in vielen Fällen nicht nur betroffenen Männern zu schaffen, es gibt auch Frauen, die darunter leiden. Kein Wunder also, dass nicht nur aus edelmütigen Motiven weltweit nach einer Lösung gesucht wird – ein Pharma-Unternehmen, welches das absolute Mittel gegen Haarverlust präsentiert, dürfte in Geld schwimmen, der Markt ist bereits heute gewaltig. Gegenwärtige Präparate verlangsamen eher den Haarverlust. Doch das könnte sich ändern.
Wissenschaftlern der University of California Irvine (UC Irvine) gelang es laut eigenen Aussagen, ein Signal-Molekül namens SCUBE3 zu isolieren. Mit diesem Molekül gelang es den Experten, bei Mäusen bereits das Haarwachstum anzuregen. Sie veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchung online auf der Plattform „Developmental Cell“. So äußerten sich die Experten zuversichtlich, wie „ABC7“ berichtet.
Dr. Maksim Plikus, Professor der UC Irvine für Entwicklung- & Zellbiologie und Co-Autor der Studie wörtlich:
„Zuerst passierte gar nichts. Aber dann, im Laufe der Tage, wuchsen der mutierten Maus plötzlich Haare, als gäbe es kein Morgen, und das war der 'Aha'-Moment. Da wussten wir, dass wir eine wirklich haarige Maus haben.“ Wissenschaftlich betrachtet wachsen Haare, weil Stammzellen in den Haarfollikeln angeregt werden, sich zu teilen. Kommt es zu einer Verringerung der beteiligten Auslöse-Moleküle, ebbt das Haarwachstum ab – Haarverlust ist die Folge.
Eines dieser Auslöse-Moleküle ist besagtes SCUBE3, von dem die Experten der UC Irvine optimistisch sind, dass man damit irgendwann Mikroinjektionen beim Menschen vornehmen kann, um „eingeschlafene“ Haarfollikel wieder anzuregen. Theoretisch könnten dazu einige Injektionen im Jahr notwendig sein. Doch die Wissenschaftler haben noch einiges an Arbeit vor sich.
So erläuterte Plikus weiter:
„Bei Mäusen ist es recht zuverlässig. Wenn wir also Mäuse behandeln wollten, würden wir schon morgen damit anfangen. Beim Menschen ist es viel komplizierter, daher möchte ich sowohl optimistisch als auch realistisch sein.“ Seit vielen Jahren arbeitet die Wissenschaft an einer Lösung zur Bekämpfung des Haarausfalls – doch die wichtigsten Fortschritte der letzten Jahrzehnte erzielten Computersysteme. Sie erlaubten bahnbrechende Entdeckungen. Plikus erklärte:
„Jetzt können wir die Haare digitalisieren, so dass man nicht mehr die Haare von Mäusen untersuchen muss, sondern einfach an den Computer geht und die Codes abruft, um zu sehen, welche Moleküle vorhanden sind.“ Im nächsten Schritt müssen die Genehmigungen bei verantwortlichen US-Behörden wie der Food and Drug Administration (FDA) eingeholt werden, bevor klinische Versuche beginnen. Als Zeitrahmen werden bei „ABC7“ etwa fünf Jahre genannt, bis das Produkt auf den Markt kommen könnte. Plikus:
„Als Forscher ist es oft sehr aufregend, etwas zu finden, das für die menschliche Gesundheit von Bedeutung ist. Das passiert nicht jeden Tag, und wenn man dann ein Stück Biologie findet, das sich in die Praxis übertragen lässt, ist das sehr aufregend, und es ist eine ganz andere Art von Aufregung.“
Quelle: abc7.com