Dubioser Trend „Sleepy Chicken“ birgt Gefahren: Zubereitung von Hühnchen mit Fiebersaft – Die Nutzer des sozialen Netzwerk TikTok gebären in unseren schnelllebigen Zeiten praktisch im Minutentakt neue „Trends“ und „Challenges“. Einige davon stehen seit dem Durchbruch der Plattform in der Kritik, haben Menschen – insbesondere Kinder – nachweislich das Leben gekostet. Man denke nur an die „Tide Pod Challenge“, bei der Kinder Waschmittelkapseln aßen. Die neueste gefährliche Entwicklung: die „Sleepy Chicken Challenge“.

Dabei handelt es sich um Kochrezepte-Videos, bei denen jedoch eine fragwürdige Zutat zum Einsatz kommt: Für die Zubereitung des „müden Hühnchens“ wandert der Fieber-/Schlafsaft „Nyquil“ in Topf und Pfanne. Das hält manche Nutzer auf TikTok nicht davon ab, das „Rezept“ auszuprobieren, sondern stellt vielmehr den Anreiz für Kinder und Unbedarfte dar – was für einige von ihnen wiederum in Notaufnahme und Ambulanzwagen endete.

Blaues Fleisch bringt süße Träume? Ein gefährlicher Irrtum

Ein etwaiges Vergleichsprodukt zu „Nyquil“ auf hiesigen Märkten nennen wir an dieser Stelle explizit nicht, um Aspiranten auf den nächsten Darwin Award nicht zu Nachahmungen anzuregen. Jedenfalls wird das Hühnerfleisch in der Arznei gekocht. Dies soll dem Fleisch nicht nur eine eigentümlich blaue Farbe verleihen, sondern es noch dazu in eine Einschlafhilfe nach dem Essen verwandeln. Doch: „Nyquil“ mag zwar in den Staaten frei verkäuflich sein, es bleibt aber ein wirksames Medikament.

Damit darf die Dosierung über die Verschlusskappe nicht überschritten werden. Doch bei der Challenge in dem sozialen Netzwerk halten sich die Beteiligten nicht daran, kippen teils einen Löwenanteil des Inhalts der Flasche über das Fleisch. Die Folgen können verheerend sein, wie die US-Arznei- und Lebensmittelbehörde FDA erläutert. Schwerwiegende Konsequenzen können schon bei der Zubereitung entstehen, wenn Wirkstoffe von „Nyquil“ durch das Kochen gasförmig aufsteigen.

Wasser und Alkohol verdunsten dabei

Die Folge: Der Wirkstoff bleibt zurück, potenziert sich der FDA zufolge am Boden von Pfanne und Topf. Ein Einatmen des Dampfs oder Konsum dieser überdosierten „Sauce“ kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, zu denen neben etwa Atemnot und Übelkeit auch Krampf- und Schwindelanfälle gehören. Sogar Leberschäden können die Folge sein. Der Behörde zufolge hat der „Trend“ schon für mehrere Kinder einen Krankenhausaufenthalt bedeutet.

Quelle: news.de