„Du kommst hier nicht rein“Strandbad in Berlin gewährt nicht jedem Einlass

„Du kommst hier nicht rein“: Strandbad in Berlin gewährt nicht jedem Einlass – Öffentliches Baden in Berlin ist dieser Tage offenbar ein echtes Abenteuer. Während sich einerseits die Berichte über Massenschlägereien häufen, macht nun auch noch ein städtisches Strandbad mit einer äußerst kuriosen Türpolitik von sich Reden. Denn Einlass ist dort nur einer ausgewählten Besuchergruppe gestattet.
Wie mehrere Besucher berichteten, sei ihnen der Zutritt zum Strandbad Grünau verwehrt geblieben, weil sie nicht aus Ost-Berlin kämen.
So war dem „Tagesspiegel“ zufolge auch eine West-Berlinerin mit ihrem schwerbehinderten Sohn abgewiesen worden, nachdem der Kontrolleur vor dem Eingang nach ihrer Postleitzahl gefragt hatte.
Wie sich zeigte, war ihre die falsche: „Seine Erklärung ergab doch tatsächlich, dass nur Besucherinnen und Besucher aus Ost-Berlin in das Strandbad dürfen.“
Auch Besucher aus anderen Bundesländern hätten nicht hinein gedurft, und das, obwohl das Strandbad „augenscheinlich nicht voll“ gewesen sei. Wie es heißt, sollen Kontrolleure sogar die Ausweise der Badegäste kontrolliert haben.
Offenbar hätten nämlich nur Bewohner des Bezirkes Treptow-Köpenick im Südosten der Stadt zutritt.
Ein Umstand, der selbst Experten verwundert. „Hier wird sehr willkürlich (...) vorgegangen“, wird Steffen Ostermaier, ein ehemaliger Mitarbeiter des dortigen Tourismusvereins, zitiert. Frauen mit Kindern müssten teils sehr lange anstehen, nur um dann am Eingang abgewiesen zu werden. Ostermeier zufolge sei dies Gebaren „einfach extrem peinlich“.
Der Hintergrund ist wohl, dass das Strandbad Grünau zwar dem städtischen Bäderbetrieb der Bundeshauptstadt angehört, jedoch an einen Privatunternehmer verpachtet wurde.
In diesem Zusammenhang teilten die Berliner Bäder-Betriebe mit:
„Der Pächter übt das Hausrecht für das von ihm gepachtete Objekt aus und erlässt auch seine eigene Hausordnung.“ Die Stadt selbst übe keinen Einfluss auf die Auswahl der Gäste aus.
Der Pächter hat sich bislang nicht zu dem aktuellen Sachverhalt geäußert. Sein Strandbad war bereits im letzten Jahr negativ aufgefallen, nachdem offenbar auch Ethnien und Nationalitäten eine Rolle beim Einlass gespielt hatten.
„Wir sehen uns als regionales Unternehmen, unser Ansatz ist, etwas für die Region zu tun. Deshalb möchten wir, dass erst einmal unsere Leute, die hier in der Gegend wohnen, reingelassen werden“, wurde der Geschäftsführer des Bades seinerzeit von der „Berliner Zeitung“ zitiert.
Quelle: focus.de