Dritter bundesweiter Warntag: Es wird wieder Probealarm geschlagen – Am Donnerstag wird es um 11 Uhr laut – und das ist auch gut so. Dann findet nämlich zum nunmehr dritten Mal der bundesweite Warntag statt, bei dem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) für den Ernstfall probt. Neben den Warnungen über Apps, Radio, Fernsehern und knapp 6.600 digitalen Anzeigetafeln sollen diesmal auch Zehntausende Sirenen zum Einsatz kommen.

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (DPA) erklärte der Präsident des BBK, Ralph Tiesler, dass bislang „rund 38.000 Sirenen erfasst“ seien, ein umfassendes Bild der hierzulande aufgestellten funktionstüchtigen Sirenen jedoch erst 2024 vorliegen werde.

„Das bundesweite Sirenenkataster soll im Laufe des kommenden Jahres als Plattform mit tagesaktuellen Daten zur Verfügung stehen.“

Tatsächlich ist derzeit nicht bekannt, wie viele Sirenen es noch vor fünf oder zehn Jahren genau gab, da Katastrophenschutz Ländersache ist und nach dem Ende des Kalten Krieges viele Geräte als vermeintlich überflüssig in Vergessenheit gerieten. Allerdings steigt die Zahl funktionstüchtiger Sirenen seit einigen Jahren wieder.

Sofern das Gerät nicht zu alt ist und die nötigen Updates aufgespielt wurden, sollten Smartphone-Besitzer, die sich mit angeschaltetem Mobiltelefon in einem bestimmten Gebiet aufhalten, via Cell Broadcast außerdem eine Warnmeldung in Form einer Textnachricht erhalten, die sich durch ein Geräusch ankündigt.

War der erste Warntag im Jahr 2020 noch so schlecht gelaufen, dass der damalige BBK-Chef, Christoph Unger, sich gezwungen sah, seinen Posten zu räumen, lief es beim zweiten Test am 8. Dezember 2022 schon deutlich besser.

„Insgesamt können wir mit einer Quote von rund 90 Prozent über alle Warnkanäle zusammen schon ganz zufrieden sein“, so Tiesler.

Im Rahmen des DPA-Interviews betonte der Leiter der Behörde außerdem, dass die Bevölkerung hinsichtlich der persönlichen Vorsorge für Krisen und Katastrophen dieser Tage besser aufgestellt sei.

„Unsere Kampagnen und Ereignisse wie die Coronapandemie, die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen stärker mit persönlichen Vorkehrungen für Krisen- und Katastrophenszenarien befassen.“

Dies gehe aus den Ergebnissen einer Umfrage hervor, welche das BBK regelmäßig erstellen lässt. Zuvor war das Bundesamt oft in die Kritik geraten, mit ihren Aufrufen zum Selbstschutz Panik zu schüren.

Quelle: spiegel.de