Alles verändert sich – auch die Mode und der Stil. Dinge, die früher als regelrechte Modesünden galten, sind heutzutage problemlos tragbar. Andere Kleidungsstücke und Accessoires wieder, die früher zur täglichen Etikette gehörten, lässt Mann heute besser im Schrank. Außer natürlich, er möchte mit etwa Zylinder und Flieger im Büro bleibenden Eindruck hinterlassen.

Was bleibt sind gewisse Dresscodes, an die sich in bestimmten Situationen, zu besonderen Anlässen oder an manchen Orten zu halten ist. Das ist einfach eine Sache des Respekts und der Gepflogenheiten der Umstände. Im Geschäftsumfeld kann das Ignorieren dieser Dresscodes durchaus auch negative Folgen haben.

Die gängigen Dresscodes im Arbeitsumfeld

Casual
Meistens wird im Arbeitsumfeld zwischen sechs verschiedenen Dresscodes unterschieden. Der lockerste dieser Dresscodes ist "Casual".
Casual steht für den Freizeitlook. Dieser jedoch sollte nicht mit dem Chilloutfit verwechselt werden, in das man sich in den eigenen vier Wänden werfen kann. Vielmehr bedeutet Freizeitkleidung in diesem Fall, dass ein Anzug, ja nicht einmal ein Sakko Pflicht sind. 
Eine Chinohose oder sogar eine schlichte, schickere Jeans, dazu ein lockeres und an warmen Tagen vielleicht sogar ein, zwei Knöpfe geöffnetes Hemd und zurückhaltende Sneaker oder Lederschuhe – so könnte der Casual-Look beispielsweise aussehen. Ein Mittagessen mit dem Chef am Wochenende oder eine lockere Party unter Kollegen sind die richtigen Anlässe für diesen Dresscode.

Smart Casual
Smart Casual wiederum meint einen immer noch lässigen, aber schon eleganteren Look. Je nach Anlass jedoch kann dieser sportlich-lockere Look auch Abstufungen haben. Ein Anzug ohne Krawatte und mit offenem Hemdkragen nämlich kann genauso als Smart Casual bezeichnet werden, wie eine beige Chino mit blauem Jackett oder Sakko.
Lederschuhe oder Lederslipper jedoch sind Sneakers beim Smart Casual Look bereits vorzuziehen. Die Krawatte hingegen kann man sich noch sparen. Und bevor wir es vergessen: Weiße Socken gehen gar nicht! Nicht einmal beim Casual Look.

Business Casual
Der Dresscode Business Casual gilt in einigen Büros jeden Tag. Manche Banken oder Anwaltskanzleien etwa legen Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter im schlichten und eleganten Anzug erscheinen. Klare, klassische Schnitte sind wichtig, die sauber und mit Bedacht zusammengestellt werden. So soll ein eleganter, professioneller und dennoch entspannter Look kreiert werden. Es geht letztlich auch einfach darum, zu zeigen, dass man sich Gedanken zum gewählten Outfit gemacht hat. 
Die Krawatte kann auch hier noch weggelassen werden, mit Krawatte aber geht man auf Nummer Sicher. An die Füße gehören Socken, die auf Hose und Schuhe abgestimmt werden. 

Business Attire
Businnes Attire ist der strengste Dresscode unter den "typischeren" Dresscodes. Er steht für einen dunklen Anzug mit Krawatte, hellem Hemd, schwarzen Socken und eleganten Lederschuhen und findet sich in der Regel in eher konservativ orientierten Unternehmen wieder. Da die Beziehung zum Kunden das Wichtigste ist, sollen Angestellte Vertrauen erzeugen und die Firma repräsentieren – was durch ein elegantes Auftreten und Erscheinungsbild gewährleistet werden soll.
Was man sich für diesen Look noch merken kann: Je gehobener der Anlass ist, desto dunkler sollte der Anzug, bzw. der ganze Look sein. Zu vermeiden ist beim Business Attire Look grundsätzlich eine Irritation durch zu viel Muster oder Farbe. 
Als Accessoires bieten sich für die vier bislang genannten Dresscodes übrigens in jedem Fall Einstecktücher und Krawattennadeln an (falls eine Krawatte getragen wird natürlich). Auch eine elegante Uhr, wie etwa eine Fliegeruhr, die durch ihre Ästhetik und sichtbare Qualität besticht, lässt sich fast immer gut kombinieren. Wichtig ist, nicht zu protzen: Wer mit dem Chef essen geht, lässt die Rolex vielleicht besser im Schrank. Außer natürlich, dieser trägt ein noch deutlich kostspieligeres Modell.

Black Tie und White Tie
Anders, als vielleicht durch den Namen zu vermuten, haben die Dresscodes "Black Tie" und "White Tie" nichts mit schwarzen oder weißen Krawatten zu tun.
Vielmehr gehört in beiden Fällen sogar die Fliege zur Grundausstattung. Wer eine Einladung mit dem Dresscode Black Tier erhält, kann sich auf einen gehobenen Anlass einstellen. Die Kleidung soll dann noch einmal deutlich eleganter sein, als jene, die täglich im Büro getragen wird. 

Neben der schwarzen, selbstgebundenen Fliege gehören zum Look beim Black Tie:
- ein Smoking (in Schwarz oder Mitternachtsblau)
- ein weißes Hemd mit Kläppchenkragen
- eine Weste oder ein Kummerbund mit einreihigem Jackett
- schwarze Glattlederschuhe oder besser noch schwarze Lackschnürschuhe.

Events, bei denen der Dresscode White Tie gilt, sind noch einmal besonderer. Der Frack wird dabei heute sogar oft vom Smoking verdrängt. Nicht selten sind entsprechende Veranstaltungen dann auch royale Zeremonien oder Ähnliches. Getragen werden beim White Tie Dresscode am besten:
- eine weiße, selbstgebundene Fliege
- ein weißes Hemd mit Stehkragen
- eine weiße Weste
- ein schwarzer Frack
- eine schwarze Hose mit zwei Galonstreifen
- Hosenträger.

Dresscodes zu bestimmten Anlässen

Bewerbungsgespräche
Die Meinung zum Dresscode beim Bewerbungsgespräch gehen auseinander. Manche finden, dass möglichst schick besser ist, als zu leger, andere wiederum vertreten die Ansicht, dass jeder Bewerber ein Stück weit auch sich selbst repräsentieren sollte. Doch die gängigen Ratgeber in diesem Metier sind sich zumindest in einigen Punkten einig: So ist es natürlich wichtig, dass der ganze Look sauber und gepflegt wird. Gleiches trifft natürlich auch auf die Körperhygiene zu.
Außerdem orientieren sich Bewerber am besten an anderen Mitarbeitern im Unternehmen. Passt die Kleidung zur Stelle, macht man nichts falsch.
Und schließlich sollte die Kleidung dann doch auch zu einem selbst passen. Oder zumindest sollte sie gut sitzen. Wer sich offensichtlich unwohl fühlt in seiner zweiten Haut, strahlt diese Unsicherheit auch nach außen ab. Und das ist natürlich zu vermeiden. Gegen Unsicherheit können ansonsten natürlich auch einige andere Tipps helfen, die auch für Bewerber im richtigen Outfit relevant sein dürften.

Hochzeiten
Auch außerhalb des Arbeitsumfeldes gelten einige Dresscodes – auch, wenn diese vielleicht nirgends als feste Regeln niedergeschrieben oder erwähnt wurden.
Die Hochzeit ist eine davon und unserer Meinung nach eine der wenigen Veranstaltungen, auf der wir Männer es einmal etwas leichter haben, als die Frauen. Falls kein expliziter Dresscode auf der Einladung angegeben ist, kann sich hier bei der Familie über die gewünschte Kleidung informiert werden. Andernfalls reicht ein herkömmlicher Anzug aus, am besten zweiteilig und mit Krawatte. 

Beerdigungen
Bei Beerdigungen ist das Wichtigste, dass alle in schwarz erscheinen. Außerdem kommt es auch darauf an, wie gut das eigene Verhältnis zur Familie des Verstorbenen oder den Verstorbenen selbst ist/ war. Heutzutage ist es nicht mehr unbedingt notwendig, einen Anzug zu Beerdigungen zu tragen. Solange die Kleidungsstücke dunkel oder am besten schwarz sind, kann man kaum etwas falsch machen.

Geburtstagsfeiern
Bei Geburtstagen kommt es vor allem darauf an, ob es sich um die Party eines guten Freundes, die Party der Eltern oder jene des Chefs handelt. Während im ersteren Fall vermutlich vollkommen egal ist, was getragen wird, außer natürlich, es wird auch hier wieder explizit ein Dresscode genannt, sollte auf der Feier der Eltern auf ein schlichtes und einigermaßen schickes Outfit geachtet werden. Auf dem Geburtstag des Chefs empfiehlt es sich, die sichere Variante zu wählen und zumindest im bereits erläuterten Casual oder besser noch im Smart Casual Look zu erscheinen.

Dresscodes an bestimmten Orten

Casinos
Ebenfalls gelten für wenige bestimmte Orte auch bestimmte Dresscodes. Allem voran ist hier natürlich das Casino zu nennen. Allerdings hat sich hier im Vergleich zu früher einiges getan.
Während Casinos früher der Elite vorbehalten waren und Männer in feinen Anzügen erscheinen mussten, ist dies heutzutage nicht mehr gegeben. Ein stillvolles und gepflegtes Äußeres wird geschätzt und Jogginganzüge mit Blicken gestraft. Wer sich zu sehr gehen lässt, bekommt den Eintritt vermutlich auch noch heute verwehrt. In der Regel jedoch kommt man auch mit einfachem Pullover, Jeans und Sneakers in fast jedes Casino.
Wir empfehlen dennoch, sich halb formell zu kleiden. Die Khaki Chino in Kombination mit einem blauen oder weißen Hemd und schlichten Schnürschuhen sind eine gute Wahl.

Clubs und Bars
Gerade in feineren Clubs und Bars in Bankenvierteln weltweit herrschen ebenfalls Dresscodes, die sich zwar in keiner Ordnung wiederfinden, die aber als ungeschriebenes Gesetz dennoch Bestand haben. Pauschalisieren lässt sich das aber leider nur schwer. Wer im Netz auf der Website entsprechender Locations keine Inspiration findet, spricht am besten mit demjenigen, der die Einladung zum Besuch jener Bar oder jenes Clubs ausgesprochen hat. Ansonsten gilt auch hier: Mit dem Smart Casual Look kommt man eigentlich fast überall hinein und ist in der Regel nicht under- aber eben auch nicht overdressed.