Dreiste Betrugsmasche: Paar ergaunert sechsstelligen Betrag – Wenn es um Betrügereien geht, können Kriminelle sehr kreativ werden. Oder einfach nur dreist, wie im aktuellen Betrugsfall eines Paares, gegen das aktuell die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt. Ein junges Paar hatte nämlich über einen langen Zeitraum immer wieder Waren bestellt und dann leere Kartons Retoure geschickt.

Aber der Reihe nach: Seit Dezember 2021 ermittelt nun schon die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta wegen des Verdachts des gemeinschaftlich begangenen, gewerbsmäßigen Betruges gegen einen 26-jährigen Mann und dessen 27-jährige Lebensgefährtin. Nach aktuellem Ermittlungsstand soll das Paar bei unterschiedlichen Online-Versandhäusern über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder teure Ware bestellt haben.

Mangelnde bis keine Kontrolle bei Online-Versandhäusern

So weit, so alltäglich. Allerdings stornierte das Paar direkt nach den Lieferungen seine Bestellungen. Im Zuge des normalen Stornierungsvorganges sandten die beiden dann aber nicht die gelieferten Waren zurück. Sondern sie schickten stattdessen dreist leere Kartons oder andere, minderwertige Gegenstände zurück. So behielten sie all ihre bestellten Waren, ohne auch nur einen Cent dafür zu zahlen, erhielten sie nach den Rücksendungen doch schließlich den Kaufpreis zurück.

Das dies überhaupt möglich war und nicht auffiel, liegt an vielen Online-Versandhäusern selbst, die Retouren nicht sorgfältig, kaum oder gar nicht kontrollieren. Das Gauner-Paar bestelle meist die Ware für sich selbst. Es soll aber laut Ermittlungen seine Betrugsmasche auch als Dienstleistung für Dritte angeboten haben. Was die beiden sich natürlich dann bezahlen ließen, indem sie einen geringen Prozentsatz des Warenwerts als Honorar berechneten.

Schaden im unteren sechsstelligen Bereich entstanden

Durch den Versandbetrug des 26-jährigen Mannes sowie dessen 27-jähriger Lebensgefährtin entstand bei den Versandhäusern ein Schaden im unteren sechsstelligen Bereich. Bereits im Februar 2022 kam es zu einer Durchsuchung der Polizei bei den Tatverdächtigen, wo man unter anderem digitale Speichermedien beschlagnahmte. Erst nach dieser Aktion wurde der gesamte Umfang des Betruges bekannt.

Am vergangenen Dienstag, 09. Mai 2023, kam es dann zu einer erneuten Durchsuchung von je einem Wohn- und Geschäftsobjekt in Vechta, bei der weitere Beweismittel sichergestellt werden konnten. Beschlagnahmt wurden hierbei Mobiltelefone sowie weitere digitale Speichermedien, aber auch eine Vielzahl an Gegenständen, die das Paar durch seinen Betrug erbeutet hatte.

Quelle: stern.de