Diversitäts-Studie: Zu viele weiße Männer im deutschen TV – In Zeiten der Gleichberechtigung und Diversität schauen Forscher, Wissenschaftler und diverse Organisationen besonders genau hin. Auch die Wissenschaftlerin Elizabeth Prommer von der Uni Rostock. Sie hat nun ihre Studie zu Geschlechterverhältnis und Diversität im TV-Programm veröffentlicht.

Bereits im Jahre 2016 begann die Studie der Uni Rostock, an der sich auch ein Netzwerk bestehend aus einigen TV-Sendern sowie der MaLisa Stiftung von Schauspielerin Maria Furtwängler beteiligte. Ziel war es, repräsentative Stichproben in der TV-Landschaft vorzunehmen, um das Verhältnis von Mann und Frau zu analysieren. Die Folgestudie von Elizabeth Prommer erweiterte die Untersuchungen mit Blick auf die Diversität im Fernsehen.

Diversität im TV unausgewogen

Dabei stellte sie unter anderem fest, dass weiterhin zu viele weiße Männer im deutschen TV zu sehen sind. Doch nicht nur dass, für Elizabeth Prommer sei auch die Diversität im TV verbesserungswürdig. Schließlich seien die im Fernsehen auftretenden Männer mit weißer Hautfarbe überwiegend ohne Migrationshintergrund, ohne Behinderung und ohne homosexuelle Orientierung.

Generell kämen laut der Studie auf eine Frau zwei Männer mit Blick auf alle TV-Programme. Darüber hinaus stellte man bezüglich von Quizshows eine große Ungleichheit in der Moderation fest. Zudem sei die grundsätzliche Diversität im TV unausgewogen im Vergleich zur Bevölkerung. So besagt die Studie: „Behinderung, sexuelle Orientierung, Migrationshintergrund und Zuschreibungen der ethnischen Herkunft sind nicht so vielfältig sichtbar, wie in der Bevölkerung verteilt.“

TV-Programm muss diverser werden

Aufgrund der Ergebnisse wollen Öffentlich-rechtliche und private Sender in Zukunft mehr auf diese „Missstände“ eingehen. Nach einer Panel-Diskussion aller Beteiligten war man übereinstimmend der Meinung, dass das TV-Programm diverser werden muss. So sagte zum Beispiel ZDF-Intendant Thomas Bellut: „Wenn man als moderner Sender erfolgreich sein will, muss diese Gesellschaft komplett abgedeckt werden“.

Quelle: n-tv.de