Der T-RexSpezial-Lkw erzeugt künstliche Erdbeben

Der T-Rex: Spezial-Lkw erzeugt künstliche Erdbeben – Seit Menschengedenken sind tektonische Ereignisse eine große Gefahr. Kein Wunder also dass solche Ereignisse konstant erforscht und mögliche Gegenmaßnahmen gegen sie ersonnen werden. Erdbeben zu unterschätzen hieße, enorme Verwüstungen und den Verlust von Menschenleben einfach in Kauf zu nehmen. Unvorstellbar. Auch bei den Gebäudeingenieuren, Statikern und Architekten wird geforscht – unter anderem mithilfe des „T-Rex“.
Eine Szene aus dem Neunzigerjahre-Filmklassiker „Jurassic Park“ zog in die Popkultur ein, residiert bis heute in den Köpfen vieler Menschen, die den Streifen damals im Kino, auf VHS oder DVD sahen: Es regnet nachts in Strömen bei der ersten Parkbegehung durch die geladenen Gäste, als die Besucherautos versagen, der T-Rex aus seinem Gehege ausbricht. Ihm gehen Erschütterungen voraus, die sich in einen Getränkebecher und Pfützen in Form von kleinen Wasserringen fortsetzen.
Dieser Szene verdankt dieser gewaltige Lastwagen-Rüttler als Teil einer ganzen Flotte solcher Maschinen seinen Namen:
Wie der bekannte YouTuber Tom Scott erläutert, wurde die Maschine wegen der Filmszene so getauft. Es handelt sich um einen der Rüttler jenes Quintetts, welche mit Mitteln der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) und des Programms „George E. Brown, Jr. Network for Earthquake Engineering Simulation“ (NEES) finanziert wurde. Insgesamt fünf fahrbare Rüttler unterschiedlicher Größe kommen bei der University of Texas für die Erforschung von Erdbeben zum Einsatz.
Konkret geht es um das Erproben „in situ“. Darunter versteht man den Einsatz vor Ort. Seit zehn Jahren werden Rüttler dieser Art, welche in verschiedene Richtungen schwingen und teils gewaltige Stoßwellen aussenden können, zu Bauprojekten verbracht, um Ergebnisse über eine zukünftige Erdbebensicherheit aus den Reaktionen der Baumaterialien und der Umgebung gewinnen zu können. Auch bereits fertige Gebäude können auf diese Weise noch Jahre nach ihrem Bau überprüft werden, wie Tom Scott unter seinem Video erläutert.
Der „T-Rex“, seine vier Kollegen sowie etliche weitere, kleinere Maschinen ohne Truck arbeiten vor Ort zusammen, um die Experten mit dringend benötigten Daten zu versorgen.
Als „Liquidator“ kommt dem „T-Rex“ dabei vor allem zu, lineare Oberflächenwellen zu erzeugen. Dabei bringt er mit seiner Kraft das Äquivalent von 60.000 Pfund in der Vertikalen sowie rund 30.000 Pfund in der Horizontalen in Bewegung. Geotechnische und strukturelle Systeme können so auf Herz und Nieren geprüft, Veränderungen im Wasserdruck und andere Auswirkungen aufgezeichnet werden.
Doch all das sind letztlich nur Worte. Seht am besten selbst, eine eindrucksvolle Maschine.