Das falsche Opfer ausgesucht: 100-Jährige trickst Telefonbetrüger aus – Viele Betrüger sind der Meinung, mit alten Menschen besonders leichtes Spiel zu haben, ließen sich diese mit Blick auf den nicht selten mental geschwächten Zustand doch vergleichsweise leicht über den Tisch ziehen. Dass diese Annahme aber auch gewaltig nach hinten losgehen kann, mussten kürzlich Kriminelle aus Augsburg erfahren, die sich die falsche 100-Jährige als Opfer ausgesucht hatten.

Die Täter versuchten, der Dame über die „Schockanruf“-Masche das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Dabei rufen die Betrüger Senioren an, und geben sich am Telefon als naher Verwandter aus – oft als Kind oder Enkel. In dieser Rolle wird dann behauptet, unverschuldet in eine problematische Situation geraten zu sein, die zu lösen schnell eine große Menge Geld erfordert.

Dieses Geld sollen dann die Opfer zur Verfügung stellen, um ihren vermeintlichen Verwandten aus dessen Notsituation zu retten. Da man selber nicht wegkönne, würde ein Freund vorbeikommen, der das Geld oder auch Wertgegenstände bei den Großeltern abholt.

Die Polizei wird nicht müde, vor dieser Masche zu warnen.

Die Häufigkeit der Versuche ist aber wohl leider als Beleg dafür zu deuten, dass trotzdem immer wieder Menschen darauf hereinfallen. Die eingangs erwähnte Frau aus Augsburg, gehörte glücklicherweise aber nicht dazu.

Als bei der 100-Jährigen das Telefon klingelte, und die Person am anderen Ende der Leitung ihr perfides Schauspiel begann, durchschaute die Rentnerin den Betrugsversuch, und beschloss, aktiv zu werden.

„Sie hielt den Täter am Telefon und begab sich zu ihren Nachbarn, einem 26-jährigen Studentenpaar“, erklärte die Polizei später.

„Zusammen ergaben sie ein gutes Team. Die 100-Jährige telefonierte weiter mit dem Täter und täuschte vor, bezahlen zu wollen, während die Nachbarn zeitgleich die Polizei informierten und die Rentnerin unterstützten.“

Um den Betrüger in Sicherheit zu wiegen, folgte die Frau seinen Anweisungen am Telefon, um vor dem Haus schließlich höchstpersönlich die Übergabe des Geldes vorzutäuschen.

Doch dieses sollte der 33-jährige Mittäter nicht mehr einsacken können, da er vor Ort von Zivilbeamte der Polizei in Empfang genommen wurde.

Vonseiten diese heißt es: „Besonders zu erwähnen ist in diesem Fall die tolle Zusammenarbeit zwischen der rüstigen Frau und ihren jungen Nachbarn, die es der Polizei ermöglicht haben, dem Betrüger das Handwerk zu legen und ihn dingfest zu machen.“

In diesem Zusammenhang verweist die Polizei außerdem auf ihre Präventions-Kampagne „Nicht mit meiner Oma“, die auch unter dem Hashtag „nmmo“ Verbreitung findet. Weitere Infos findet ihr unter diesem Link.

Quelle: tag24.de