Damit der sterbende Vater ihn noch sehen kannMutter bringt Sohn vorzeitig zur Welt

Damit der sterbende Vater ihn noch sehen kann: Mutter bringt Sohn vorzeitig zur Welt – „Ich wende mich mit Neuigkeiten an euch alle, die die fröhlichsten, aber auch die düstersten sind.“ – Mit diesen Worten beginnt Haley Parke eine Geschichte auf Facebook zu erzählen, die in vielerlei Hinsicht zu Tränen rührt. Denn so tragisch die geschilderten Ereignisse auch sind, erzählen sie doch auch von unbändiger Liebe, und einer Freude, die nicht zuletzt deswegen alles überstrahlt, weil sie von so kurzer Dauer war.
Haley lernte ihren Mann John Brinton – „JB“ genannt – im Jahr 2016 kennen. Die beiden verliebten sich, heirateten und bekamen kurz darauf einen Sohn.
Wie „echtemamas.de“ berichtet, währte das gemeinsame Glück jedoch nicht lange – fünf Jahre, nachdem sie sich das erste Mal begegnet waren, erkrankte John an einer besonders aggressiven Form von Krebs.
John kämpft, muss sich letzten Endes jedoch geschlagen geben.
Gegenüber „good morning america“ erklärt Haley: „Da die Diagnose unheilbar war, entschieden wir uns dazu, es nochmal zu probieren.“
„Wir wollten sicher gehen, dass unser erster Sohn ein Geschwisterchen bekommt und dass mein Mann, so hofften wir, mehr Zeit mit unserem zweiten Sohn haben würde.“
Und es gelingt tatsächlich – Die 28-Jährige wird im April abermals nach einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) schwanger.
John geht es allerdings immer schlechter.
„So ziemlich jeder Scan zeigte, dass der Krebs weiter wuchs und sich im ganzen Körper ausbreitete, so dass nichts half. Wir haben einfach versucht, positiv zu bleiben, den Kopf nicht hängen zu lassen und nach vorne zu schauen.“
Allen Hoffnungen zum Trotz, schlagen die Behandlungen nicht an. Hatte man ihm zuvor noch eine Lebenszeit von sechs Monaten prognostiziert, bleiben JB plötzlich nur noch Tage.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Haley in der 37. Schwangerschaftswoche. Als ihr Mann schließlich aufgrund schwerer Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden muss, beschließt sie, alles daran zu setzen, dass er seinen Sohn noch kennenlernen darf.
Also bittet sie die Ärzte, die Entbindung bereits drei Wochen vor dem errechneten Termin einzuleiten.
Haley berichtet auf Facebook: „Ohne zu zögern setzte sich das Ärzteteam der Intensivstation mit dem Leiter der Abteilung für Hochrisikogeburten und -entbindungen in Verbindung. Sie boten mir eine Geburtseinleitung an, sobald ich bereit war.“
„Ich küsste meinen lieben Mann zum Abschied und bat ihn, stark zu sein und für mich und das Baby durchzuhalten – er sagte, er würde es tun.“
Die Zeit und der Krebs arbeiteten jedoch gegen sie: „Die Pläne änderten sich schlagartig, als ein Team von Ärzten der Intensivstation am Donnerstagmorgen um 8 Uhr mein Zimmer betrat und die Nachricht überbrachte, dass es mit Jb rapide bergab ging.“
Tage schmelzen zu Stunden – Um John seinen Sohn kennenlernen zu lassen, blieb also nur noch ein Kaiserschnitt
„Ohne eine Frage zu stellen, sagte ich: ‚Fangen wir an‘, und genau das taten wir. In buchstäblich einer Minute war ich im OP, und nur 20 Minuten später wurde unser Sohn geboren“, erinnert sich Haley.
„Ich gab ihm einen kurzen Kuss, und dann brachte ihn ein Team von Ärzten und Krankenschwestern zwei Stockwerke hoch und legte ihn auf die Brust seines Vaters.“
„Das Wunder an all dem? Als unser Baby auf Jb's Brust gelegt wurde, verbesserten sich Jb's Lebenszeichen sofort.“
„Er bestätigte auch, dass unser Sohn da war, indem er kleine Kopfbewegungen und ein süßes Stöhnen von sich gab.“
Nachdem man Haley genäht hatte, schob man ihr Bett neben das ihres Mannes auf der Intensivstation.
„Ich verbrachte meine Erholungszeit damit, meinen Mann anzustarren. Ich schaute ihn traurig an, aber auch voller Ehrfurcht vor seiner Stärke. Er machte seine letzten Atemzüge mit unserem Sohn auf seiner Brust und meiner Hand in seiner Hand.“
Und so schenkte Haley ihrem Mann 40 Minuten, die er noch mit seinem Sohn verbringen durfte, bevor er ein letztes Mal einschlief. Eine vermeintlich kurze Dauer, die für John aber wohl den Wert eines ganzen Lebens hatte.
Auf einen Namen für das Kind hatte sich das Paar in Anbetracht der Eile noch nicht entscheiden können. Zu Ehren seines verstorbenen Vaters nannte Haley den kleinen Kerl schließlich John Beeson „Jb“ Parke.
„Willkommen auf der Welt, Baby Jb.“
I come to you all with news that is the most joyous, but also the most somber. On December 2nd, my husband Jb and I...
Posted by Haley Parke on Saturday, December 4, 2021
Quellen: focus.de , echtemamas.de , goodmorningamerica.com