Corona-Virus: RKI rechnet mit erneuten Wellen – Anerkannten Virologen zufolge stellt sich nicht die Frage, ob eine zweite Corona-Welle auf uns zukommt, sondern eher wann. Einheitlich rechnen die Experten im Herbst mit einem erneuten Anstieg der Fallzahlen. Nun hat sich auch das Robert-Koch-Institut zu diesem Thema geäußert und gibt eine Prognose zur potenziellen Saisonalität des Virus.

Dazu hat das RKI auf seiner Webseite das FAQ um zwei Antworten auf häufig gestellte Fragen erweitert: „Wird es weitere COVID-19-Wellen in Deutschland geben?“ und „Gibt es eine Saisonalität bei SARS-CoV-2?“

Die Antwort stimmt nicht unbedingt positiv, hält das RKI doch eine zweite, dritte, vierte oder gar achte Welle für durchaus möglich. Es sei zwar gelungen, die Kurve abzuflachen und die Fallzahlen zu senken, damit sei die Pandemie in Deutschland jedoch noch nicht überstanden.

Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung sei bislang infiziert gewesen und habe infolge dessen Antikörper bilden können.

„Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hat noch immer keinerlei Immunschutz gegen SARS-CoV-2. Es muss damit gerechnet werden, dass die Fallzahlen wieder ansteigen können und es zu einer zweiten COVID-19-Welle kommen kann.“

Wann es so weit ist, bleibt indes spekulativ. Laut dem RKI hängt eine zweite Welle von mehreren Faktoren ab. Wichtig sei dabei vor allem die Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen, ohne diese sich das Virus unkontrolliert ausbreiten kann.

Auf die Frage nach der Saisonalität gestaltet sich die Antwort offenbar etwas schwieriger.

Zwar gehen Virologen davon aus, dass sich das Corona-Virus wie andere Viren auch in kälteren Jahreszeiten schneller verbreitet als in warmen, bewiesen ist dies jedoch noch nicht.

Und so übt sich das RKI in Zurückhaltung und beruft sich auf bekannte Fakten. So heißt es auf der Webseite: „Viele Viren, die akute Atemwegserkrankungen verursachen, verbreiten sich im Sommer generell schlechter.“

Ursachen dafür sind nicht nur die ansteigenden Temperaturen und die erhöhte UV-Strahlung, sondern auch die Tatsache, dass die Menschen mehr Zeit im Freien verbrächten und weniger in geschlossenen Räumen.

Zwar sei ein saisonaler Schutz im Falle von Corona denkbar, „es ist jedoch offen, wie groß ein solcher Effekt sein würde, da das Virus immer noch auf eine Bevölkerung trifft, die kaum Immunschutz gegen SARS-CoV-2 aufweist“.

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