Corona-Virus: Großangelegte Antikörper-Studie geplant – Es gibt auch ein Leben nach Corona. Und ginge es nach vielen, schon jetzt von der Isolation zermürbten Deutschen, kann dieses gar nicht früh genug beginnen. Doch normal leben und Arbeiten gehen kann vorerst wohl nur, wer gegen das Virus immun ist. Um den Motor wieder zum Laufen zu bringen, ist es also wichtig herauszufinden, wie viele Menschen nach einer durchgemachten Infektion bereits gegen Covid-19 immun geworden sind. Und eben dazu soll laut dem SPIEGEL derzeit eine große Studie in Planung sein.

Dem SPIEGEL vorliegenden Informationen zufolge soll die Studie von dem Epidemiologen Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig koordiniert werden, in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, den Blutspendediensten, der NAKO Gesundheitsstudie, dem Robert-Koch-Institut sowie dem Institut für Virologie der Berliner Charité.

Endgültig bewilligt sei das Projekt zwar noch nicht, die Experten hoffen jedoch, bereits ab April das Blut von über 100.000 Probanden auf Antikörper gegen den Covid-19 Erreger hin untersuchen zu können. Zur besseren Überwachung des Fortschreitens der Pandemie sollen diese Tests in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Forscher erhoffen sich davon, herausfinden zu können, wie weit sich der Virus bereits verbreitet hat und wie viele der betroffenen Menschen es tötet. Auf Basis der Ergebnisse kann dann leichter darüber entschieden werden, wann die Schulen wieder öffnen und Großveranstaltungen bedenkenlos gestattet werden dürfen. Dem Plan zufolge sollen die Ergebnisse Ende April vorliegen.

„Den Immunen könnte man eine Art Impfpass ausstellen, der es ihnen zum Beispiel erlaubt, von Einschränkungen ihrer Tätigkeit ausgenommen zu werden“, erklärt Krause. Allerdings reagieren aktuelle Testverfahren zuweilen auch auf harmlose Coronaviren, gegen die schätzungsweise rund 90 Prozent aller Erwachsenen Antikörper besitzen. Präzisere Testverfahren, mit denen sich zuverlässiger ermitteln ließe, ob eine Person durch Sars-CoV-2 gefährdet ist und andere anstecken kann, sollen erst in zwei bis drei Monaten erhältlich sein.

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Quelle: spiegel.de