Corona-Krise: Virologe Drosten bringt neue Lockdown-Variante ins Spiel – Vor dem Hintergrund der zweiten Corona-Welle gewinnt das Schreckgespenst eines zweiten Lockdowns zunehmend an Stofflichkeit. Damit es aber nicht soweit kommen muss, haben SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und Virologe Christian Drosten einen anderen Vorschlag parat.

So hart uns die zweite Welle aktuell auch trifft, in anderen Ländern sieht die Lage noch düsterer aus. So liegt die landesweite 7-Tage-Inzidenz – also die Anzahl neuer Infektionen der letzten 7 Tage auf 100.000 Einwohner gerechnet – in Großbritannien mit Stand vom 18. Oktober bei 195.

Entsprechend heftig wird dort nun über Maßnahmen debattiert, von denen insbesondere eine für Lauterbach sowie Drosten auch hierzulande sinnvoll erscheint.

So twitterte der Virologe: „England diskutiert über einen vorsorglichen, zeitlich befristeten Lockdown (#circuitbreaker/'Überlastschalter'), um die Zunahme von Neuinfektionen zu verzögern. Option wäre Herbst- und/oder Weihnachtsferien, um wirtschaftliche Auswirkungen zu begrenzen.“

In einem Retweet sympathisierte Lauterbach mit der Idee kurzer, zeitlich befristeter Lockdowns und erklärte: „(Die) Studie ist interessant, auch für uns. Weil mit systematischen Kurz-Shutdowns die Unterbrechung eines exponentiellen Wachstums gelingen könnte, bei gleichzeitiger Minimierung der ökonomischen und schulischen Kosten. Auch wären Unterbrechungen planbar, was Akzeptanz erhöhen würde.“

Entschieden ist indes sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland diesbezüglich noch nichts, die erhoffte Akzeptanz seitens der Bevölkerung lediglich theoretischer Natur.

Der Idealfall sähe aber ohnehin vor, jedweden Lockdown abzuwenden, weshalb Lauterbach die Verantwortung bei der Bevölkerung sieht. Gegenüber der Funke-Zeitungen betonte er: „Es wird darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhält. Das ist wichtiger als einzelne Maßnahmen.“

Wenn es nicht gelänge, einen ausreichend großen Teil der Bundesbürger davon zu überzeugen, ihre Kontakte einzuschränken, würden Kliniken und Gesundheitsämter überlaufen, was „lokale Shutdowns“ zur Folge hätte.

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Quelle: merkur.de