Corona-KriseZahl an Kurzarbeiter erreicht Rekordhoch

Corona-Krise: Zahl an Kurzarbeiter erreicht Rekordhoch – Die Corona-Krise hat nicht nur große Auswirkungen auf das Privatleben der Menschen, sondern auch auf die Wirtschaft. Wie weit diese Auswirkungen reichen, kann bisher nur angenommen werden. Nun hat das Ifo-Institut eine erste Berechnung der Kurzarbeiter-Zahlen präsentiert.
Diese stiegen laut der Auswertung des Instituts im Mai auf 7,3 Millionen Menschen. Die Unternehmen hatten anfänglich sogar 10,1 Millionen Beschäftigte gemeldet. Davon seien tatsächlich 71,6 Prozent in Kurzarbeit geschickt worden. Dies ergab die Auswertung einer Arbeitnehmer-Umfrage, an der mehrere Tausend Unternehmen teilgenommen hatten.
Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link dazu am Dienstag:
„Diese Zahl war noch nie so hoch. In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeit im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen.“ Das Ifo-Institut erläutert die Sachlage wie folgt:
„Im Gegensatz zur Finanzkrise, als über 80 Prozent der Kurzarbeiter in der Industrie beschäftigt waren, wird Kurzarbeit in der Coronakrise über fast alle Wirtschaftszweige hinweg eingesetzt.“ 2,4 Millionen Beschäftigte sind etwa nur bei den wirtschaftsnahen Dienstleistern in Kurzarbeit – fast ein Viertel der Menschen in dem Sektor.
Laut Ifo- Zählung sind es in der Industrie 2,2 Millionen Deutsche, 31 Prozent. Im Handel sind es 29,7 Prozent, also 1,3 Millionen Personen. Deutlich weniger schwer betroffen ist der Hoch- und Tiefbau. Dort sind es 163.000 Beschäftigte, rund 4,1 Prozent.
Die Experten des Ifo-Instituts haben Schätzungen für die übrigen Wirtschaftszweige angestrengt. Demnach sind 1,3 Millionen bzw. 11,3 Prozent der Beschäftigten dort in Kurzarbeit.
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Quelle: spiegel.de