Corona-KriseSparkassen denken über höhere Gebühren nach

Corona-Krise: Sparkassen denken über höhere Gebühren nach – Die anhaltende Corona-Pandemie hat auch die Bankenwirtschaft getroffen. Denn seit dem Ausbruch von Corona haben die darauffolgenden Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen dazu geführt, dass Bürger so viel sparen wie nie. Die Folge: Die Sparbücher füllen sich.
Doch während sich zu früheren Zeiten Banken wie die Sparkassen über erhöhte Einlagen gefreut hätten, ist das mittlerweile anders. Denn durch die Kundengelder bleiben Einnahmen durch die Negativzinsen der Bank aus, was zu einer massiven Belastung führt. Freuen sich Kunden also über Geld auf dem Konto, ballen Banken die Fäuste. Schon verrückt.
Präsident Michael Ermrich vom Dachverband der ostdeutschen Sparkassen (OSV): „Die Kunden haben uns im Krisenjahr 2020 mehr denn je ihr Geld anvertraut. […] Unseren Sparkassen fehlen jedoch Möglichkeiten, diese Gelder zu investieren beziehungsweise zinsbringend anzulegen.“
Ein Grund dafür sei die lang anhaltende Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die stellt nämlich die Institute vor große Probleme, was zudem das aktuelle Geschäftsmodell der Sparkassen bedroht. In Folge dessen schließt der OSV nicht aus, dass die Kunden künftig tiefer für Sparkassen-Leistungen in die Tasche greifen müssen.
Dies betrifft viele Sparkassen in Deutschland, die durch ein „ausgeprägtes Vorsichtssparen“ der Kunden Einbußen hinnehmen müssen. Ermrich zufolge hätten die Sparkassen seit 2018 rund 166 Millionen Euro Gewinn eingebüßt. Auch 2021 dürfte der Gewinn aufgrund des Rückgangs beim Zinsgeschäft weiter sinken.
Verbandsgeschäftsführer Jürgen Wannhoff rechnet nun damit, dass Kunden in den nächsten Monaten mit einer Preissteigerung bei Girokonten rechnen müssten. Außerdem planen die Sparkassen bei neuen großen Anlagebeträgen eine Einführung von Negativ-Zinsen, sogenannte Verwahrentgelte.
Quelle: n-tv.de