Corona-Krise: Spahn will Karneval absagen – Mit dem Karneval fällt nun offenbar eine weitere Tradition der Corona-Pandemie zum Opfer. In einer Telefon-Schaltkonferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn nämlich dafür ausgesprochen, die Karneval-Saison 2020/2021 deutschlandweit komplett ausfallen zu lassen.

So soll Spahn gesagt haben: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“

Tatsächlich stammt der CDU-Mann aus Ahaus im nordrhein-westfälischen Münsterland, wo traditionell ein Rosenmontagsumzug stattfindet. Dennoch obliegt es nicht Spahn, sich für oder gegen eine Absage zu entscheiden, sondern den Bundesländern.

Wenig überraschend wurden sofort Stimmen aus den Kreisen der Karnevalisten laut. So hat sich das Festkomitee Kölner Karneval klar gegen eine corona-bedingte Absage des Karnevals zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen.

„Man muss nicht heute das verbieten, was in einem halben Jahr stattfinden soll“, betonte Michael Kramp, Sprecher des Festkomitees, des Dachverbands der meisten Kölner Karnevalsvereine. Der Präsident des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, ergänzte: „Eine pauschale Absage mehrere Monate vor der Session halten wir für wenig zielführend.“

Auch der Bund Deutscher Karneval (BDK) reagiert entrüstet auf Spahns Pläne: „Wir sind sehr überrascht über solche Pauschalaussagen“, erklärte der Präsident des BDK, Karl-Ludwig Fess, gegenüber der „Rheinischen Post“. Bislang sei nicht mit den zuständigen Bundesverbänden über eine entsprechende Absage gesprochen worden.

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Quelle: rtl.de