Corona-Krise: Schweden mit bestem Wert sein Pandemiebeginn – Es dürfte wohl so manchen Fachmann verwundern, aber ausgerechnet das in den Anfangstagen der Pandemie ob seines Sonderweges in Sachen Corona-Bekämpfung – Freiwilligkeit statt Lockdown – viel kritisierte Schweden feiert aktuell eine Rate auf historischem Tiefstand.

Wie die schwedischen Behörden vermeldeten, ist die Quote der positiven Tests in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie gefallen. Während die Anzahl der Tests mit 120.000 einen neuen Rekordwert erreichte, betrug der Wert der positiven Ergebnisse gerade mal 1,3 Prozent.

Über Wochen hinweg hatte das Niveau im Frühjahr noch bei rund 19 Prozent gelegen. Für Experten ein klares Zeichen, dass sich die heimische Strategie nun auszahle.

„Unsere Strategie war konsequent und nachhaltig“, erklärte Jonas Ludvigsson, Epidemiologie-Professor vom Karolinska Institutet, „Wir haben wahrscheinlich ein geringeres Ausbreitungsrisiko als andere Länder.“

Seiner Meinung nach dürfte Schweden somit nun eine höhere Immunität in der Bevölkerung haben als die meisten anderen Länder. Und auch Vertreter der Weltgesundheitsorganisation haben das schwedische Modell mittlerweile als nachhaltig gelobt.

„Ich glaube, wir profitieren jetzt viel davon“, betonte Ludvigsson und bezieht sich dabei auf den Sonderweg des Landes, mit vergleichsweise lockeren Beschränkungen. So blieben Schulen, Restaurants und Geschäfte während der Pandemie durchgehend geöffnet. Lediglich ein Verbot für Versammlungen von mehr als 50 Menschen wurde eingeführt.

Dafür hatte das Land zwar im Vergleich zu seinen Nachbarn und dem Rest der EU recht hohe Todeszahlen zu beklagen, diese sind seit Juni jedoch enorm gesunken.

Laut Angaben der Johns Hopkins Universität haben sich bislang 85.707 Menschen in Schweden mit dem Corona-Virus infiziert, 5.838 sind an oder mit dem Virus gestorben.

Zum Weiterlesen

Quelle: rtl.de