Corona-Krise: Robert Koch Institut zur Lage am 24.04.2020 – Heute trat abermals der Vizepräsident des Robert Koch Instituts Prof. Dr. Lars Schaade in Vertretung von Professor Wieler zum Pressebriefing zur aktuellen Lage in Sachen Corona-Krise vor die Kamera.

Wie stets, wurden zunächst die aktuellen Fallzahlen bekanntgegeben, die mit 150.383 gemeldeten Covid-19-Infektionen um 2337 Fälle höher liegen als im Vergleich zum Vortag. Insgesamt zählt Deutschland nunmehr 5321 Todesfälle, eine Differenz zum Vortag von 227 Fällen.

Die so oft zitierte Reproduktionszahl liegt aktuell bei 0,9. Geschätzte Zahl der Genesenen: 106.800

Auf 100.000 Einwohner kommen in Deutschland damit durchschnittlich 181 Fälle, wobei die Zahlen je nach Bundesland stark schwanken. Beispielhaft nennt Schaade hier Bayern mit einem Wert von 305 Fällen auf 100.000 Einwohner, während die sogenannte Gesamtinzidenz in Mecklenburg-Vorpommern gerade mal 41 Fälle beträgt.

In der aktuellen Debatte darum, wie viele Menschen durch Covid-19 tatsächlich mehr gestorben sind, als es ohne die Pandemie ohnehin der Fall gewesen wäre, verweist Schaade auf erste zuverlässige Zahlen zur sogenannten Übersterblichkeit in Europa.

Während einige Länder wie Italien und Spanien deutlich über der üblichen Mortalitätsrate liegen, gibt es in Deutschland tatsächlich noch keinen signifikanten Anstieg. Grund dafür seien unter anderem die frühzeitig eingeführten Eindämmungsmaßnahmen.

Die aktuelle Situation beurteilt Schaade insgesamt als Paradox. Man stehe einerseits gut da und habe viel erreicht, was aber andererseits aber dazu geführt hat, dass viele Menschen die verhängten Auflagen in Frage stellen.

„Dass wir in Deutschland bislang vergleichsweise gut durch die Epidemie gekommen sind, haben wir den Maßnahmen zu verdanken.“

Schaade betont, dass die Kontaktsperren und Abstandsregeln auch weiterhin eingehalten werden müssen: „Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden. Dies darf nicht zu einem Erdrutsch an weiteren Lockerungen führen.“

Weitere Lockerungen seien allenfalls dann denkbar, wenn die täglichen Fallzahlen auf wenige Hundert gesunken seien. Darum der erneute Appell:

„Halten Sie sich weiter an die Maßnahmen und Empfehlungen. Bleiben Sie, soweit es geht, zuhause. Halten Sie sich an die Kontaktbeschränkungen. Halten Sie weiter Abstand voneinander – mindestens 1,5, besser 2 Meter. Halten Sie sich an die Husten- und Niesregeln. Und wenn Sie im öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind, oder in einem Geschäft sind, tragen Sie zusätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung, um andere zu schützen. Helfen Sie dabei, das Virus weiter in Schach zu halten.“

Sämtliche weiteren Informationen sowie aktuelle Fallzahlen findet ihr im Video-Pressebriefing. Bleibt gesund!

Zum Weiterlesen