Corona-KriseRKI meldet fast 1.000 neue Fälle in Deutschland

Corona-Krise: RKI meldet fast 1.000 neue Fälle in Deutschland – Es ist fast wie ein Déjà-vu. Die Zahl der Corona-Neuinfizierten war in der letzten Woche so hoch wie zuletzt im Mai. Und mit dem sonnigen Wochenende sind viele Neue dazu gekommen.
Nach Angaben des Robert Koch-Institutes haben die deutschen Gesundheitsämter 966 neue Fälle innerhalb eines Tages gemeldet. Sowohl am vergangenen Donnerstag, Freitag als auch Samstag hatte die Zahl zum ersten Mal seit Mai sogar wieder über 1.000 gelegen.
Dass die Zahlen vom Sonntag und Montag niedriger ausfielen, liegt schlicht daran, dass nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten am Wochenende an das RKI übermitteln.
Auf dem Höhepunkt der Ansteckungswelle Anfang April lag die Spitze bei über 6.000 Neuinfektionen an einem Tag und ist danach in der Tendenz immer weiter gesunken. Seit Ende Juli ist allerdings wieder ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen.
Die Fachleute sind nun entsprechend besorgt und befürchten einen so starken Anstieg der Fallzahlen, dass die Ämter in der Nachverfolgung der Ansteckungsketten an ihre Grenzen kommen könnten.
Dennoch betonte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass er die kritische Schwelle noch nicht als überschritten ansieht: „Im Moment sind wir in jedem Fall noch in einer Größenordnung, mit der das Gesundheitswesen und der öffentliche Gesundheitsdienst umgehen kann.“
„Wenn wir uns jetzt stabilisieren auf einem bestimmten Niveau, dann können wir damit umgehen.“
Problematisch ist allerdings die Tatsache, dass sich der derzeitige Anstieg nicht wie im Falle des Ausbruches im Tönnies-Schlachtbetrieb auf einen einzigen Hotspot fokussiert.
Zwar seien die Zahlen auf Landkreisebene oft nur leicht gestiegen, doch nimmt man alle Landkreise zusammen, summiert sich dies zu einem Effekt, der sich mit harten Maßnahmen nur schwer eindämmen lässt.
RKI-Präsident Lothar Wieler zufolge sei der Anstieg der Fallzahlen auf die Nachlässigkeit der Leute bei der Einhaltung der Verhaltensregeln zurückzuführen.
Weltweit sind mittlerweile 20 Millionen Menschen am Coronavirus erkrankt. Davon nach dem Datenstand vom 11. August, 0 Uhr, 217.293 in Deutschland. Seit dem Vortag kamen vier neue Todesfälle hinzu, womit die Gesamtzahl hierzulande 9.201 beträgt. 198.100 Menschen gelten nach RKI-Schätzungen als genesen.
Die Reproduktionszahl liegt aktuell bei 1,09, was leider nach wie vor bedeutet, dass ein Infizierter rechnerisch mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Wie immer gibt dieser Wert das Infektionsgeschehen von vor etwa eineinhalb Wochen an.
Das aufgrund des längeren erfassten Zeitraums weniger Schwankungen unterworfene Sieben-Tage-R liegt dem Datenstand (10. August, 0 Uhr) zufolge bei 1,05.
Dass der Wert nach Angaben des RKI seit Mitte Mai wieder über 1 liegt, „hängt mit einer größeren Anzahl kleiner Ausbrüche, aber auch mit den bundesweiten Fallzahlen zusammen, die seit den Lockerungen der Maßnahmen sowie durch zunehmende Fälle unter Einreisenden in den letzten Wochen stetig gestiegen sind“, hieß es.
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Quelle: t-online.de