Corona-KriseRKI gibt 17.214 Neuinfektionen bekannt

Corona-Krise: RKI gibt 17.214 Neuinfektionen bekannt – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat neueste Zahlen der deutschen Gesundheitsämter gewertet. So haben die Ämter dem RKI 17.214 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet, wie aus den Angaben des Instituts vom Morgen hervorgeht. Am Mittwoch vor einer Woche hatte der Wert noch bei 14.964 gelegen, wiederum am Mittwoch davor waren es halb so viele Neuinfektionen gewesen.
Damit liegt die aktuelle Zahl der Neuinfektionen unter den Spitzenwerten der Vorwoche – am Samstag waren es 19.059 binnen eines Tages registrierte Ansteckungen gewesen, die Höchstzahl seit Pandemiebeginn in Deutschland. Laut RKI haben sich damit seit Beginn der Krise in Deutschland insgesamt 577.593 Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 04. November, Mitternacht).
151 neue Todesfälle wurden am Mittwoch gemeldet, im Zusammenhang mit dem Virus starben insgesamt 10.812 Menschen in Deutschland. Laut RKI-Schätzungen am Dienstag sind rund 371.500 Personen vom Coronavirus genesen. Eine Angabe für den heutigen Mittwoch wurde noch nicht gemacht.
Gesunken ist hingegen die Ansteckungsrate – die Reproduktionszahl, auch R-Wert genannt, liegt laut RKI knapp unter eins.
Dies bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt eine weitere Person ansteckt. Dieser R-Wert zeigt jeweils das Infektionsgeschehen von vor etwa eineinhalb Wochen auf. Das vom RKI für seinen Lagebericht stets angegebene sogenannte 7-Tage-R, das sich auf einen längeren Zeitraum von vor 8 bis16 Tagen bezieht und unabhängiger von tagesaktuellen Schwankungen ist, lag am Dienstag bei 0,98, am Montag bei 1,04.
Wie der stellvertretende RKI-Chef Lars Schaade erläutert hatte, müsse die Rate für längere Zeit deutlich unter eins gedrückt werden, ein Ziel könne eine Größe von 0,7 sein: „Dann sind wir wieder in einem Bereich, den wir kontrollieren können.“ Das öffentliche Leben wurde in Deutschland am Montag stark heruntergefahren, um die Zahl der Neuinfektionen zu drücken. Gesundheitsämter, Labore und Kliniken sollen auf diese Weise entlastet werden.
Bereits bei den jetzigen Infektionszahlen klagen Vertreter über Engpässe – ein Mangel an Pflegekräften und ausreichenden Betten wird von Intensivstationen befürchtet, sollten die Patientenzahlen noch weiter ansteigen. Waren es am 1. Oktober 362 Covid-19-Intensivpatienten gewesen, so ist dieser Wert nun auf 2243 Patienten mit intensivmedizinischem Bedarf gestiegen.
Medizinische Labore stoßen ebenfalls an ihre Belastungsgrenzen.
Zum ersten Mal sei bundesweit die Testkapazität zu 100 Prozent ausgereizt, wie aus einer Mitteilung des Verbandes der Akkreditierten Labore in der Medizin hervorgeht. Der Verband beruft sich auf Daten aus 162 Laboren und hält fest, dass inzwischen „die rote Ampel überfahren“ sei. Käme es zu einer weiteren Überflutung mit Proben oder einem Ausfall von Geräten oder Personal, drohe ein Zusammenbruch der Versorgung.
Die Kapazitäten von 1,4 Millionen Tests pro Woche auf dringliche Fälle zu konzentrieren, sei nunmehr nötig. Es würden noch immer zu viele PCR-Tests ohne Symptome durchgeführt. Daher hat das RKI in seinen ärztlichen Empfehlungen die Testkriterien angepasst: die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe, die Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein, sowie Symptome seien nun Faktoren.
Das Ausmaß der Belastung betrifft auch rund 400 deutsche Gesundheitsämter, die sich entweder an ihrer Grenze bewegen oder diese bereits überschritten haben. Die umfassende Nachverfolgung von Infektionsketten und deren Durchbrechung ist immer weniger Behörden möglich. Bei der Pandemiebekämpfung gilt die Kontaktnachverfolgung jedoch als zentrales Mittel.
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Quelle: tagesschau.de