Corona-KriseRegierung verlängert Kurzarbeitergeld

Corona-Krise: Regierung verlängert Kurzarbeitergeld – Die Corona-Pandemie verlangt nach einer regelmäßigen Neubewertung der Situation in Deutschland. Von daher hat die Regierung nun eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes beschlossen, um Firmen in der anhaltenden Krise auch weiterhin zu stützen.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde vom Kabinett bereits gebilligt. Damit wird der Anspruch auf das Kurzarbeitergeld temporär von 12 auf 24 Monate verlängert.
Des Weiteren bekommen Arbeitgeber bis Mitte 2021 die bei Kurzarbeit fälligen Sozialbeiträge komplett von der Bundesagentur für Arbeit erstattet. Arbeitsminister Hubertus Heil zufolge belaufen sich die Mehrausgaben für das kommende Jahr damit auf etwa fünf Milliarden Euro.
Im Vorfeld hatte es bereits Vorwürfe gegeben, die Verlängerung halte auch wettbewerbsunfähige Firmen künstlich am Leben. Diese wies Heil jedoch im ARD „Morgenmagazin“ mit Nachdruck zurück.
Den Kritikern, die „sehr theoretisch in der akademischen Stube“ redeten, riet Heil, „mal in den Betrieb“ zu gehen und verwies auf eine Firma, die er selber zu besuchen plane.
„Das ist kein Zombieunternehmen. Die haben alles richtig gemacht. Die sind richtige Spezialisten. Die haben im Moment nur kein Geschäft, weil vieles untersagt ist.“
Heil betont, dass die Corona-Krise die „tiefste Wirtschaftskrise unserer Geschichte ausgelöst“ habe, und das Kurzarbeitergeld Unternehmen und Beschäftigten in dieser helfe.
„Alle wissen, das ist eine notwendige Brücke.“
Zwar könne mit Blick auf das schiere Ausmaß der Krise nicht jeder Job erhalten werden, „aber wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen.“
Das OECD indes sieht die Sache deutlich kritischer. So erklärte OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone gegenüber dem „Handelsblatt“, dass sie nichts davon halte, Arbeitnehmer zwei Jahre lang in der Kurzarbeit festzuhalten.
An die Regierung gerichtet empfiehlt sie, die Niederlande als Vorbild zu nehmen: „Sie erlauben Kurzarbeitern, sich zu qualifizieren und nebenbei zu arbeiten.“
Boone beteuert, dass dies wichtig sei, um Beschäftigte darin zu unterstützen, von ihren alten Jobs in zukunftsfähigere Anstellungen zu wechseln.
Gleiches gelte auch hinsichtlich der Förderung von Branchen, von denen in der zweiten Phase der Krise nur jene staatlich unterstützt werden sollten, die mit Blick auf den Strukturwandel hin zu mehr Digitalisierung und Klimaschutz auch eine Zukunft hätten.
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Quelle: spiegel.de