Corona-KriseMassenimpfungen schon im Oktober?

Corona-Krise: Massenimpfungen schon im Oktober? – Den allgemeinen Prognosen der Experten aus diversen Lagern zufolge, wird unser vom der Corona-Krise gebeutelter Alltag erst mit einem Impfstoff wieder der Alte werden. Entsprechend fieberhaft wird weltweit geforscht. Und da ein solches Mittel gar nicht früh genug kommen kann, ist ein regelrechtes Wettrennen entbrannt.
Ganz weit vorne scheinen aktuell die Schweizer zu sein. Eigenen Angaben zufolge hat ein Immunologe aus der Eidgenossenschaft einen Impfstoff entwickelt, der noch in diesem Jahr an den Start gehen könnte.
Dazu möchte Martin Bachmann vom Universitätsspital Bern die nötigen Studien und Genehmigungsverfahren so rasch durchlaufen wie nur möglich, um bereits im Oktober Massenimpfungen in der Schweiz durchzuführen.
Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic, welches als Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel in der Schweiz fungiert, bestätigte entsprechende Gespräche mit Bachmann und anderen Forschern, die an Wirkstoffen gegen Sars-CoV-2 arbeiten.
Swissmedic-Sprecher Lukas Jaggi erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Der Zeitplan ist äußerst optimistisch, aber er ist nicht komplett an den Haaren herbeigezogen. Angesichts der Dringlichkeit, die die Coronavirus-Pandemie mit sich bringt, sprechen wir beim Zulassungsverfahren von Wochen, nicht von Monaten."
Sollten also alle Zulassungsvorraussetzungen erfüllt sein, wäre eine Entscheidung vor Ende des Jahres tatsächlich möglich. Zuvor soll eine erste Erprobung am Menschen, die sogenannte Phase-I-Studie, im Juli stattfinden, bei der an einigen wenigen Probanden die Sicherheit und allgemeine Verträglichkeit getestet wird.
Bachmann betont: "Wir halten uns an alle Auflagen, wir beschleunigen die Prozesse nur."
Geht es um lebensbedrohliche Krankheiten wie im Falle von Covid-19, seien befristete Zulassungen laut Swissmedic schon vor Abschluss der klinischen Studien möglich. Jene müssen ebenfalls genehmigt werden, doch während dies normalerweise Wochen dauert, bedarf es im Zuge der Corona-Krise dafür lediglich Tage.
Ob wir es hier mit einem aussichtsreichen Kandidaten für einen wirksamen Impfstoff, frei von nicht akzeptablen und gefährlichen Nebenwirkungen, zu tun haben wird sich in den insgesamt drei Testphasen erst noch erweisen müssen.
Bachmanns Ansatz setzt auf virenähnliche Partikel, welche eine Abwehrreaktion auf den neuen Erreger auslösen sollen, um das Immunsystem für den Ernstfall einer Infektion zu wappnen. Die gleiche Funktion wie bei den Impfstoffen gegen Hepatitis B und das Papilloma-Virus (HPV), das Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.
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Quelle: focus.de