Corona-Krise: Krankenkassen wollen Staatshilfe – Die Kosten sind gestiegen, die Einnahmen gesunken. Daher sehen die Krankenkassen nun ernste finanzielle Schwierigkeiten auf sich zukommen. Zeitnah müssten ernsthafte Maßnahmen ergriffen werden, heißt es. Die Kassen fordern staatliche Unterstützung.

Diese Unterstützung sei notwendig, damit die Kassen nicht in Finanznöte geraten. Wie der Spitzenverband der Krankenkassen erklärte, wurde am Montag darüber mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein erstes Vorgespräch geführt.

Spitzenverband-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer betonte die „offene und konstruktive Atmosphäre“ bei der Sondierung. Spätestens im Herbst wolle man „mit dem Bundesfinanzminister über einen höheren Bundesanteil an der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung“ sprechen, teilte Pfeiffer der dpa mit.

Die Kassen waren mit einem Positionspapier ins Gespräch gegangen, in dem die Rede von „Steuermitteln“ ist.

In dem Dokument heißt es, dass das Finanzierungssystem der Krankenversicherung spätestens zum Jahreswechsel ohne gesetzliche Maßnahmen auf einen existenziell bedrohlichen Liquiditätsengpass zusteuere.

Zeitnah müssten daher Maßnahmen ergriffen werden, da andernfalls „Krankenkassen mit geringen Reserven“ ebenso drohten wie Beitragssteigerungen für Mitglieder und Unternehmen, welche „in einer Rezession unbedingt vermieden werden sollten“.

Die Kassen verzeichnen Mindereinnahmen durch die Corona-Krise, weil Beitragszahlungen durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit sinken. Zugleich müssen die Kassen aber tiefer in die Tasche greifen, etwa um für systemunabhängige Corona-Tests oder Intensivbetten die Kosten zu übernehmen.

Doch die Kassen verzeichnen hingegen auch sinkende Ausgaben – viele Behandlungen und nicht zeitkritische medizinische Eingriffe werden von vielen Patienten und Ärzten während der Corona-Krise aufgeschoben und bedürfen somit auch keiner Kostenübernahme.

Die genaue Größenordnung der bei den Kassen entstandenen Finanzlücke lässt sich also bis dato noch nicht abschätzen.

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Quelle: msn.com