Corona-KriseKanzlerin verkündet weitere Lockerungen

Corona-Krise: Kanzlerin verkündet weitere Lockerungen – Am heutigen Tag trat Kanzlerin Merkel gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Söder und Hamburgs Oberbürgermeister Tschentscher vor die Kamera, um im Zuge einer Pressekonferenz die neu beschlossenen Maßnahmen in Sachen Corona-Krise zu verkünden.
Laut Merkel haben wir die erste Phase der Pandemie hinter uns, jedoch noch eine lange Auseinandersetzung mit dem Virus vor uns. Die vom RKI genannten Zahlen seien allerdings seit einigen Tage sehr erfreulich, insbesondere mit Blick auf die vor 14 Tage erfolgten ersten Öffnungen der Geschäfte.
Die Zahlen seien geringer als damals und nicht mehr jeden Tag in vierstelligen Bereich, der Reproduktionsfaktor, von einem Landkreis abgesehen, konstant unter 1,0.
Das Ziels der Verlangsamung der Virus-Verbreitung sei erreicht, das Gesundheitssystem vor einer Überforderung geschützt worden. Vor allem auch weil „Bürgerinnen und Bürger verantwortungsvoll ihr Leben in Zeiten des Virus gelebt haben, sich auf die Beschränkungen eingelassen haben und damit das Leben anderer Menschen gerettet haben.“
Weiterhin gilt der Mindestabstand von 1,5 Metern und das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes im öffentlichen Personennahverkehr sowie in Geschäften. Letzter könnte im Zuge weiterer Öffnungen auf die entsprechenden Bereiche ausgeweitet werden.
Die aktuelle Situation erlaube aber folgende Lockerungen:
Bis zum 05. Juni werden zudem die Kontaktbeschränkungen als wesentliches Element zwar weiter Gültigkeit haben, angesichts der gesunkenen Infektionszahlen soll der Aufenthalt im öffentlichen Raum aber nicht mehr nur alleine mit Angehörigen des eigene Hausstandes oder einer weiteren Person möglich sein, sondern auch mit den Personen eines weiteren Hausstandes.
Besondere wichtig seien Merkel die älteren Menschen in Heimen, die seit Wochen weder Besuch empfang noch die Einrichtung verlassen können. Von daher soll zukünftig eine feste Kontaktperson wieder regelmäßig Zugang zu pflegebedürftigen oder behinderten Personen haben können.
Ebenfalls dürfen Geschäfte unter Einhaltung der Hygienekonzepte ohne Begrenzung öffnen.
Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel ist wieder erlaubt, solange eine Distanz von 1,5 bis 2 Metern gewahrt bleibt und der Sport kontaktfrei ausgeübt werden kann.
Die Bundesliga darf ab der zweiten Maihälfte wieder den Spielbetrieb unter den genehmigten und getesteten Regeln mit Geisterspielen aufnehmen.
Für die nächste Zeit maßgeblich und wichtig sei mit Blick auf die regional unterschiedlichen Infektionsgeschehen sowie die föderale Vielfalt überdies ein Notfallmechanismus, um beim Aufflammen regionaler Infektionsherde besondere Maßnahmen wieder einsetzen zu können.
Demnach müssen die Länder sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten, bei denen kumulativ mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auftreten, ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird.
Ist das Geschehen lokal klar eingrenzbar, wie zum Beispiel in einer Einrichtung oder einem Krankenhaus, dann kann das Konzept nur die Einrichtung umfassen. Handelt es sich um ein regionales Geschehen, bei dem die Infektionsketten unklar sind, müssen Beschränkungen regional konsequent wieder eingeführt werden, bis in sieben aufeinanderfolgenden Tagen der Wert wieder unter die 50 gesunken ist.
Viele andere Bereiche sollen seitens der Länder mit entwickelten Zukunftskonzepten Schritt für Schritt geöffnet werden. So öffnen in NRW beispielsweise die Fitnessstudios wieder ab dem 30. Mai.
Bis Kinder in Schulen und Kitas wieder in ihr normales Leben zurückgeführt werden können dauert es indes noch, allerdings seien vonseiten der Bundesländer Konzepte erarbeitet worden, bei denen das zunehmend möglich ist.
Wichtig sei laut Merkel zudem ein Konzept für die Öffnung kultureller Stätten wie Theater, Konzerthäuser oder Kinos. Vorbildhaft seien dafür schon über den religiösen Bereich Möglichkeiten entwickelt worden.
Ganz besonderes Augenmerk muss zudem der Einhaltung von Hygienevorschriften zukommen und insbesondere in der Gastronomie dem Einhalten des Sicherheitsabstandes.
Merkel sprach insgesamt von einer „Riesenherausforderung“ für die Bereiche, die nun öffnen. Dennoch sei es besser, in Schritten voranzukommen, als gar nicht voranzugehen.
Außerdem müsse man durch die eingeführten regionalen Sicherheitsmechanismen bei einzelnen Infektionsherden nicht mehr das gesamte Land herunterfahren.
Die gesamte Pressekonferenz könnt ihr euch im folgenden Video ansehen.