Corona-Krise: Fast-Food-Ketten schwer betroffen – Die Corona-Krise macht vor niemandem halt. Auch Schnellrestaurant-Ketten sind davon betroffen, weil Kunden zu Hause bleiben, häufiger selbst kochen. McDonald‘s etwa verzeichnete weltweite Erlöseinbrüche um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einem Bericht der „Bild“ hervor.

McDonald‘s Vorstandschef Chris Kempczinski betont, die Ausbreitung des neuen Coronavirus habe dem Geschäft erheblichen Schaden zugefügt. Für das erste Quartal verzeichnete der Konzern ein Minus von 3,4 Prozent – obwohl 75 Prozent der Filialen geöffnet haben.

Mittlerweile liege der Fokus jedoch auf bei Drive-thru, Essenslieferungen und Speisen zum Mitnehmen.

Kempczinski plant aufgrund der Situation, sein eigenes Gehalt bis Ende September um die Hälfte zu kürzen.

Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), unterstreicht: „Wenn Restaurants geschlossen werden müssen, Gäste und Umsätze ausbleiben, kann dies sehr schnell eine existenzielle Bedrohung darstellen.“

830 Unternehmen und mehr als 3000 Restaurants sind Mitglied des Branchenverbands, darunter auch McDonald‘s, Burger King und KFC. Viele Fast-Food-Unternehmen müssen jetzt auf Lieferdienste und Mitnehmvarianten setzen.

Kein vollwertiger Ersatz für das normale Tagesgeschäft:

„Wir sehen durchaus auch mögliche Umsatzrückgänge von 50 Prozent und mehr. Da ist klar, dass das nicht lange durchgehalten werden kann“, betont Belegante. Unternehmen müssen umrüsten. Beim BdS wurde daher eine Tarifvereinbarung mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) besiegelt.

Verbandsmitglieder können damit Kurzarbeit ermöglichen, geplant ist zudem eine Erhöhung des Nettolohns der Mitarbeiter auf 90 Prozent.

Die Krise betrifft nicht nur McDonald‘s – die „Bild“ hat Informationen bei großen deutschen Fastfood-Ketten eingeholt.

So heißt es beim Branchengiganten Burger King, der nun auch auf Lieferungen und sein Drive-in-Geschäft setzen muss:

„Selbstverständlich folgt das Unternehmen stets den Anweisungen der lokalen und nationalen Behörden. Dadurch kann es auch zur vorübergehenden Schließung von Restaurants kommen.“

Ähnlich sieht es bei Subway aus, wo einige Filialen geschlossen werden mussten: „Einige Franchisenehmer mussten ihre Restaurants vorläufig schließen, andere haben ihr Angebot ausgeweitet und bieten nun auch die Option an, Sandwiches, Salate & Wraps liefern zu lassen.“

Ob die Auswirkungen auf die Kette gravierender werden, hänge davon ab wie lange der Krisenzustand noch anhalte und wann die Filialen wieder in den Normalzustand wechseln können.

Als Pizza-Lieferdienst verzeichne man bei Domino’s zwar einen Rückgang an Selbstabholern in Filialen, sehe dafür aber anderen Zuwachs.

So sagte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber „Bild“:

„Vor der Corona-Krise verzeichneten wir ein zweistelliges Umsatzwachstum in Deutschland. Aktuell haben wir Einbußen im Abholergeschäft (Bestellungen für Selbstabholer in den Filialen). Dagegen verzeichnen wir bei Bestellungen zur Lieferung ein steigendes Interesse.“

Besonders gravierend wirkte sich die Corona-Krise auf das Unternehmen Nordsee aus. Der Fischgastronom musste am 18. März sämtliche deutschen Filialen vorübergehend dichtmachen. In Österreich schloss man sogar schon am 17. März. Das Unternehmen gab eine Stellungnahme heraus.

Darin heißt es: „Nordsee konzentriert sich zum aktuellen Zeitpunkt darauf, die Zukunft des Unternehmens und die damit verbundene große Anzahl an Arbeitsplätzen zu sichern.“

Auch Kentucky Fried Chicken setzt momentan vor allem auf Durchfahrtschalter und einen Lieferdienst, je nach Einzugsgebiet. 43 der 173 deutschen Filialen mussten trotzdem bislang schließen, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Eine KFC-Stellungnahme dazu:

„In der aktuellen Situation sehen wir einen starken Umsatzrückgang, der sich aller Voraussicht nach auch in den Jahreszahlen widerspiegeln wird.“

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Quelle: bild.de