Corona-Krise: Das Robert-Koch-Institut zur aktuellen Lage am 05.05. – Heute trat wieder der Leiter des Robert-Koch-Instituts, Prof. Dr. Lothar H. Wieler, vor die Kameras und Reporter, um im Zuge der regelmäßig stattfindenden Pressekonferenz einen Überblick über den aktuellen Stand in Sachen Corona-Krise zu geben. Das Wichtigste hier in Kürze, die komplette PK findet ihr im Anschluss des Artikels als Video.

Zunächst konnte Wieler Gutes vermelden, denn die Fallzahlen sinken kontinuierlich. Die als Messwert so wichtige Reproduktionszahl liegt geschätzt aktuell bei 0,71, was bedeutet, dass zehn Infizierte etwa sieben Personen anstecken.

Die Anzahl der neu übermittelten Todesfälle ist indes noch recht hoch. In den letzten Tagen wurden ca. 40 bis 200 neue Todesfälle pro Tag übermittelt, wobei die Schwankungen insbesondere an den Feiertagen und Wochenenden recht hoch seien.

Aus der ansteigenden Zahl der Verstorbenen errechnet sich derzeit eine Sterblichkeitsrate von 4,2 Prozent. Leider wird zudem immer wieder von Ausbrüchen in Alter- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern mit vergleichsweise hohen Zahlen an Verstorbenen berichtet.

Um ein genaues Bild von der Situation in Deutschland zu bekommen, werden laut Wieler die Testkapazitäten weiterhin erhöht. Insgesamt wurden seit Beginn der Testungen in Deutschland bis zur 17. Kalenderwoche 2,4 Millionen Labortests erfasst. 7,2 Prozent mit positivem Ergebnis auf SARS CoV-2. Die Kapazität für die Kalenderwoche 18 liegt bei 142.000 Tests pro Tag.

Auch an Behandlungskapazitäten mangelt es derzeit nicht. Insbesondere Intensivbetten und Beatmungsgeräte können in ausreichender Zahl vorgehalten werden. Zudem wertet es Wieler als großen Erfolg, dass mittlerweile alle Kliniken mit Intensivbetten im DIVI Intensivregister erfasst worden sind. Engpässe werden bei der derzeitigen Dynamik nicht prognostiziert.

Allerdings, so Wieler, ist die Voraussetzung, dass die Anzahl an neuen Erkrankungen nicht wieder ansteigt. Dafür werde man weiter Sorge tragen.

Im internationalen Vergleich steht Deutschland mit rund 6831 Todesfällen, also 8,2 Todesfälle auf 100.000 Einwohner gerechnet, vergleichsweise noch gut da. In den USA liegt der letztgenannte Wert beispielsweise bei 20,8, in Spanien bei 54,2, im Vereinigten Königreich bei 43,1.

Auf globaler Sicht haben wir es länderübergreifend mittlerweile mit rund 3,4 Millionen bekannten Fällen zu tun. Auf Deutschland entfallen davon zum Zeitpunkt der PK exakt 163.860 Covid-Fälle, 685 mehr als am Vortag. In Sachen Sterberate stieg die Zahl um 139. Genesen sind geschätzt 135.100.

Die klinische Situation zeigt, dass Männer wie Frauen gleichermaßen betroffen sind, das Durchschnittsalter der Erkrankten liegt bei rund 50 Jahren.

Bei vier von fünf der übermittelten Fälle, also insgesamt gut 134.000, liegen klinische Informationen vor, denen zufolge etwa jeder zweite unter Husten leidet, 41 Prozent unter Fieber und rund 20 Prozent unter Schnupfen. Geschmacks und Geruchsverlust kommt bei 16 Prozent der Patienten vor. 2,8 Prozent haben zudem eine Lungenentzündung entwickelt.

Das Durchschnittsalter der Verstorbenen in Deutschland liegt bei 81 Jahren, 87 Prozent davon über 70 Jahre.

In einer abschließenden Erklärung der Arbeitsweise des RKI berichtet Wieler von rasant wachsenden Erkenntnissen und erklärt:

„Unser Ziel ist es, die Bevölkerung in Deutschland vor Covid-19 bestmöglich zu schützen. Und das ist uns in Deutschland bislang verglichen mit vielen anderen Ländern sehr gut gelungen …“

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