Corona-KriseAntikörper-Zahl sinkt und trübt Impfstoff-Hoffnung

Corona-Krise: Antikörper-Zahl sinkt und trübt Impfstoff-Hoffnung – Ein Ende der Corona-Krise ist nicht in Sicht, weltweit gab es mehr als 13 Millionen Fälle. Davon entfallen bislang knapp 200.000 (199.023 Fälle Stand Montag, 13. Juli) auf Deutschland. In den USA und Teilen Südamerikas grassiert das Virus besonders schwer. Nun sinkt nach neuen Untersuchungen die Hoffnung auf eine lange wirksame Impfung gegen Corona.
Bereits genesene Covid-19-Patienten wurden eingehenden Überprüfungen unterzogen – Hoffnungen auf eine langfristige Immunität gegen Corona und eine damit einhergehende lange Wirkdauer von Impfungen erhielten durch diese Tests an diesen ersten deutschen Corona-Patienten überhaupt einen empfindlichen Dämpfer.
Die Ende Januar in einer Münchener Klinik behandelten ersten Corona-Patienten wiesen nämlich eine geringe Anzahl an neutralisierenden Antikörpern im Blut auf, diese waren binnen der letzten Monate deutlich gesunken. Dies geht aus einem Bericht von Clemens Wendtner hervor, seines Zeichens Chefarzt der Klinik für Infektiologie in Schwabing.
Wendtner dazu:
„Bei vier der neun Patienten sehen wir sinkende neutralisierende Antikörper in einem sehr speziellen Test, der nur in einem Hochsicherheitslabor erfolgen kann. Inwieweit dies Auswirkungen für die Langzeitimmunität und die Impfstrategien hat, ist derzeit noch spekulativ, muss aber im weiteren Verlauf kritisch beobachtet werden.“
Dies könne ein Hinweis darauf sein, dass eine Neuansteckung nach bereits überstandener Krankheit möglich sei, müsse aber weiter beobachtet werden, betonte der Mediziner. Neben der sogenannten B-Zell-assoziierten, über Antikörper gemessenen Immunität sei auch die sogenannte T-Zell-Immunität relevant für eine Langzeitimmunität.
Verlören Patienten neutralisierende Antikörper, so könnten diese eventuell Schutz gewähren, es zur Abtötung virusinfizierter Zellen durch T-Lymphozyten kommen, hätten diese den Erreger erst einmal kennengelernt. Die Erkenntnisse Wendtners decken sich mit denen, die von anderen Forschern in ihren Studien postuliert wurden.
So hatten Experten aus China im Fachmagazin „Nature Medicine“ von einem Absinken der Antikörperzahlen bei Corona-Erkrankten binnen zwei Monaten berichtet – insbesondere bei Patienten mit symptomfreiem Verlauf der Covid-19-Erkrankung erfolge dies besonders stark. Zudem hatten Patienten mit schwach ausgeprägten Symptomen weniger Antikörper entwickelt – ihre Immunantwort fiel entsprechend schwächer aus.
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Quelle: focus.de