CannabisPositive Wirkung bei Parkinson-Patienten nachgewiesen

Cannabis: Positive Wirkung bei Parkinson-Patienten nachgewiesen – Auch wenn nach wie vor viel darüber diskutiert wird, ist die heilsame Wirkung von Hanf nur schwer von der Hand zu weisen. Und wie sich nun herausgestellt hat, ist Cannabis nicht nur wirksam gegen Schmerzen und in der Lage, psychische Leiden zu lindern, sondern auch noch wirksam bei degenerativen Krankheiten wie Parkinson.
Parkinson-Patienten leiden neben den motorischen Auswirkungen auch an nichtmotorischen Symptomen (NMS) wie etwa Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems, Geruchsstörungen oder Wahrnehmungsstörungen. Und wie Forscher von der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie nun nachgewiesen haben, kann ein Cannabinoid die Auswirkungen eben jener NMS reduzieren.
Klaus Seppi, korrespondierender Autor der Studie, erklärt, dass NMS die Vorboten seien: „Sie können die typischen motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit um Jahre oder sogar Jahrzehnte vorwegnehmen.“
Generell würden sich die dadurch entstehenden Belastungen mit zunehmendem Krankheitsverlauf verschlimmern, während die bisherigen Behandlungsmethoden begrenzt oder gar unzureichend seien.
„Die potenzielle therapeutische Wirkung von Cannabinoiden auf Motorik und NMS bei Parkinson ist ein wichtiges Thema und wird häufig von Patientinnen und Patienten im Behandlungsraum angesprochen, weiß Studienautorin Marina Peball zu berichten.
Im Zuge der Untersuchungen hat man Nabilon herangezogen, ein gegen chemotherapie-induzierte Übelkeit zugelassenes Cannabinoid. Oder um es etwas fachmännischer auszudrücken: ein synthetisches Analogon von Tetrahydrocannabinol, der psychoaktiven Komponente von Cannabis, mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften.
Seppi: „In unserer Studie haben wir die Wirkung von Nabilon auf die kontrollierte Behandlung von NMS bei Parkinson randomisiert und doppel-blind sowie Placebo-kontrolliert bei einer hohen Zahl an PatientInnen untersucht.“
Dabei konnte nachgewiesen werden, dass sich die gesamte Belastung durch NMS dank des Cannabinoids verbessert habe, was sich laut den Studienautoren insbesondere in einer „Verminderung der Angstzustände und Schlafstörungen“ niederschlägt.
Anhand dieser Ergebnisse ist nun eine größere kontrollierte Studie denkbar, die den Weg zu einer Zulassung ebnen könnte.
Quelle: herisau24.ch