Camp Century: Die verlassene Basis unter dem Eis Grönlands – Der Mensch hat sich über den Erdball ausgebreitet und dabei mitunter faszinierende Bauten und ganze Imperien voll davon aus dem Boden gestampft. Nicht jeder macht sich klar: Keineswegs alles wird wieder abgerissen. Manches bleibt – mitunter voll nutzungsfähig – einfach in der Landschaft stehen. Vergessene Orte, „Lost Places“ und andere Mahnmale künden davon. Eines davon ist das „Camp Century“.

Der YouTube-Kanal „Seeker“ gehört zum Tech-Magazin „The Verge“. Mehr als fünf Millionen Abonnenten (Stand des Artikels) berichtet man dort dokumentarisch über faszinierende Entwicklungen und Orte auf unserem Planeten. Einer davon ist besagtes Camp Century, das der Kanal in einem Video vorstellt. Konkret handelt es sich dabei um eine US-Militärbasis in Grönland, welche aufgegeben wurde.

Sie gehörte zum „Project Iceworm“:

Einem höchst geheimen Unterfangen der Vereinigten Staaten während des Kalten Krieges, schussfähige Atombasen für den Nuklearkrieg unter dem grönländischen Eisschild zu installieren. Camp Century war eine von ihnen, 240 Kilometer östlich der US-Luftwaffenbasis Thule Air Base gelegen. Das Konzept von „Project Iceworm“, um die notwendige Struktur zu schaffen:

„Tausende Kilometer Schienen sollten in Röhren unters Eis gebaut werden für Atomraketen und ein paar Hundert Startrampen“, errichtet für 600 Raketen mit Atomsprengköpfen, so zitiert die Wikipedia den Historiker Kristian Hvidtfelt Nielsen von der Universität Aarhus. Camp Century alleine weist dabei 21 Eistunnels mit einer Gesamtlänge von rund drei Kilometern auf. Ihre Energie erhielt die Geheimanlage von einem Nuklearreaktor, das gesamte Areal maß einen halben Quadratkilometer.

Acht Meter tief unter dem Packeis lag sie – und hält bis heute Geheimnisse bereit.

Sie musste unter anderem deshalb aufgegeben werden, weil die Abwärme der Station durch den Reaktor und die Installationen dazu führte, dass das Eis zu fließen begann. Teile drohten zu versinken. So blieb das gesamte Camp Century verlassen zurück – mehr als 9.000 Tonnen Material, alle 21 Tunnel, hunderte Kubikmeter an Diesel und Abwässern sowie leicht verstrahltes Reaktor-Kühlwasser. Erkundet diesen Ort auf sichere Weise – im Video von „Seeker“.

Quelle: wikipedia.org