„Bunte Kuh“ auf Langeoog: Weiteres Restaurant bewirtet keine Kinder mehr – Erst kürzlich haben wir von dem Ostsee-Restaurant „Schipperhus“ berichtet, in dem Kindern unter 12 Jahren der Zutritt untersagt worden war. Die mediale Aufmerksamkeit war groß, dabei hatte ein weiteres Restaurant namens „Omas Küche“, knapp 100 Kilometer entfernt, eine ähnliche Regelung bereits vor Jahren eingeführt. Und nun erregt ein weiterer Fall die Gemüter der Empörungskultur. Zeichnet sich da etwa ein Trend ab?

Aktuell stützen sich bis ins Mark erschütterte Eltern in den sozialen Medien auf das Steakhouse „Bunte Kuh“ auf Langeoog, wo man seit kurzem ebenfalls keine Kinder unter 12 Jahren mehr bedient.

Dies liegt nicht zuletzt in dem Verbund zum Hotel „mare Suiten & Apartments“ begründet, welches als „Adults only-Hotel 12+“ firmiert, also als Etablissement, das voll und ganz auf Erwachsene bzw. Familien mit älteren Kindern ausgerichtet ist.

Und da die meisten Essensgäste im angeschlossenen Restaurant „Bunte Kuh“ auch Gäste in dem Hotel sind, hat Betreiber Gerald Hausmann beschlossen, die Altersgrenze auch am Tisch entsprechend anzupassen. Das kam in den sozialen Netzwerken wenig überraschend nicht besonders gut an, wo manche Eltern die „Bunte Kuh“ als „kinderfeindlich“ beschimpfen.

Kommentare wie „Kinder sind unsere Zukunft, schämt euch“, „Langeoog wird damit komplett von der Ferienplanung gestrichen. Hoffentlich gehen sie bald in die Insolvenz!“ oder „Wer Kinder aussperrt, sperrt die Zukunft aus. Überdenkt eure Entscheidung … Ich finde es abgrundtief traurig“, geben sich die Klinke in die Hand.

Wie üblich etwas weniger laut, gibt es aber auch viele Befürworter.

Viele verstehen die Gründe für das Verbot. So erklärt ein User beispielsweise: „Ich glaube, dass es hier nicht wirklich um die Kinder geht, sondern um die Eltern, die teilweise einfach nur nerven. Mein Kind, mein Tisch, mein Restaurant. Wie, die anderen Leute wollen ihren Urlaub auch genießen und in Ruhe essen? Warum das denn?“

„Mein Gott, gibt es nur ein Restaurant auf Langeoog? Gönnt uns doch mal einen Laden, wo ihr uns nicht mit euren unerzogenen Blagen nervt.“

Gegenüber der „Nordwest-Zeitung“ beschwichtigt Gerald Hausmann, dass das Restaurant aber ohnehin noch nie von Familien besonders frequentiert wurde. Von daher irritieren ihn die vielen erbosten Kommentare auf seiner Facebook-Seite sehr.

Nicht zuletzt auch, weil der Ableger der „Bunten Kuh“, das Bistro „dwarslooper“, speziell auf Kinder ausgelegt ist: „Dort haben wir viele Kindergerichte und Spielsachen. Das ist ein richtiges Familienrestaurant.“

Wie der Gastronom erklärte, sei der Anlass der Entscheidung nicht damit zu begründen, dass Kinder stören, sondern aus platz- und sicherheitstechnischen Bedenken erfolgt.

„Unser Hotelrestaurant ist sehr klein. Es gibt keine Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen“, verriet Hausmann „RTL“. Fluchtmöglichkeiten seien nicht gegeben, zudem kämen in den beengten Räumlichkeiten Gerichte auf den Tisch, die auf 400 Grad heißen Steinen serviert werden. „Kabeljau und Lamm werden am Tisch flambiert. Das passt mit kleinen Kindern nicht zusammen. Ich habe Angst, dass ein 400 Grad heißer Stein ein Kind verletzt.“

Dementsprechend würde sich Hausmann eine differenziertere Betrachtung der Umstände und seiner Entscheidung wünschen: „Wir alle im Betrieb lieben Kinder. Es gibt doch nichts Schöneres als ein Kinderlachen.“

Nicht umsonst gehörten – mit Blick auf seinen eigenen Nachwuchs und den der Mitarbeiter – ganze 21 Kinder zum Betrieb, wie der Gastronom der „Nordwest-Zeitung“ erklärte.

Quelle: kreiszeitung.de