Bundesweite StudieWer Gender-Sprache gut oder nicht gut findet

Bundesweite Studie: Wer Gender-Sprache gut oder nicht gut findet – Mittlerweile kommt man fast nicht mehr Drumherum, sich mit dem Thema der geschlechtergerechten Sprache auseinanderzusetzen, weil sie uns tagtäglich überall begegnet. Ob man das nun will oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Nun hat sich eine bundesweite Studie des Instituts für Generationenforschung aus Augsburg mit dem Gendern befasst.
Genauer gesagt geht die Studie der Frage nach, wer Gendern wirklich gut findet und wer nicht. Schon am Anfang im Vorwort begrüßt der Leiter der Studie Rüdiger Maas gendergerecht mit den Worten: „Die Redensführer:innen dieser Debatte sind oft sehr laut und entweder extreme Befürworter:innen oder extreme Gegner:innen.“
Debatte gut, das Anwenden aber nicht.
Es folgen reichlich Daten, Säulendiagramme sowie Kurvenverläufe, die aufzeigen, dass Deutsche bis zu einem Alter von 50 Jahren überwiegend eine Gender-Debatte für sinnvoll halten. Debatte gut, das Anwenden aber nicht. So zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Meisten eine offizielle Gender-Vorgabe ablehnen. Das geht demnach aber keineswegs nur von den Älteren aus: So zeigt die Umfrage auch, dass mehr als die Hälfte junger Menschen bis hin zur sogenannten Generation Z, ergo Menschen bis Mitte 20, gegen Gender-Regeln sind.
Nur ein Drittel derer sprach sich hingen dafür aus. Würde es zu einer offiziellen Vorgabe bezüglich geschlechtergerechter Sprache kommen, entschieden sich Menschen bis 50 Jahre für den Gender-Stern, die Befragten über 50 für den Gender-Schrägstrich. Interessant ist das Ergebnis der Studie auch in Bezug auf die Geschlechterverteilung, wenn es nach der Wichtigkeit des Gendern geht.
Vor allem Akademiker Pro-Gender-Debatte
So gaben 61 Prozent der Männer sowie 52 Prozent der Frauen an, dass ihnen das Gendern nicht wichtig wäre. Zudem kam die Studie zum Schluss, dass es vor allem Akademiker seien, welche die Pro-Gender-Debatte unterstützten. Studienleiter Maas fasst zusammen: „Die Gruppe mit den meisten Gender-Befürworter:innen ist weiblich, lebt in Westdeutschland, hat einen Hochschulabschluss und ist zwischen 30 und 45 Jahre alt.“
Was das Gendern im allgemeinen Sprachgebrauch betrifft, lehnt die Mehrheit der Befragten diese ab. Es wurde bei diesem umstrittenen Thema nicht verwunderlich auch unter den Teilnehmern kontrovers diskutiert. Wobei sich alle Parteien darauf einigen konnten, dass wenn man Gendern müsse, geschlechterneutrale Wörter wie beispielsweise „Studierende“ noch im Rahmen des Erträglichen seien.
Die Befragung führte zu vielen Anfeindungen
Maas zur Umfrage allgemein: „Die Befragung führte zu vielen Anfeindungen. […] Es gab verbale Entgleisungen in den Kommentarfeldern, häufig wurde die Relevanz des Themas angezweifelt. 'Haben wir denn keine wichtigeren Themen in Deutschland' oder 'Ich bin Frau genug und kann das auch sehr wohl ohne Gendern demonstrieren' waren typische Beispiele.“
Quelle: br.de