Bundestagswahl: Annalena Baerbock wird Kanzlerkandidatin – Die Grünen haben Historisches entschieden, denn mit Annalena Baerbock stellen sie erstmals eine eigene Kandidatin für das Kanzleramt auf. Dies gab heute die Parteichefin mit ihrem Co-Vorsitzenden Robert Habeck bekannt. Baerbock sehe mit ihrer Kandidatur nicht nur ein neues Kapitel für ihre Partei, sondern auch, wenn sie es gut machen würden, für Deutschland.

Jetzt muss nur noch auf dem Grünen-Parteitag Mitte Juni die Kandidatur bestätigt werden, dann steht Baerbock der Weg frei für eine mögliche Bundestagswahl. Die nötige Zustimmung ist ihr aber fast sicher. Baerbock zum Kampf um das Kanzleramt: „Jeden Tag setzen sich überall in diesem Land Lehrerinnen und Pfleger, Forscherinnen und Landwirte, Ehrenamtliche für diese Gesellschaft ein und wachsen über sich hinaus. Jetzt ist es Zeit, dass Politik über sich hinauswächst.“

In einem ersten Statement sagte Annalena Baerbock, dass sie mit ihrer Kandidatur der ganzen Gesellschaft ein Angebot mache und ihr bewusst sei, dass an die Grünen hohe Erwartungen gebunden seien. Es würde auch kein Leichtes werden, aber sie wisse, dass die Gesellschaft „so viel weiter“ sei als die Politik.

Klimaschutz oben auf der Agenda

So stehe der Klimaschutz weit oben auf ihrer Agenda und sei der Maßstab einer neuen Regierung. Zudem müsse man laut Baerbock verstärkt in Gerichtssäle, Polizeiwachen und schnelles Internet investieren. Auch wenn sie noch nie Kanzlerin oder Ministerin gewesen sei, ohne großartige Regierungserfahrung, sehe sie sich als eine Art Erneuerung, „für den Status quo stehen andere“.

Ob es zu einer möglichen Koalition nach der Wahl käme, darüber wollte Baerbock keine Zusagen machen. Baerbock: „Wir definieren uns nicht entlang anderer. […] Denn dann gestaltet man nicht, dann trottet man nur anderen hinterher.“ Am Ende des Tages würde man nach der Grünen-Kanzlerkandidatin „am liebsten die Regierung anführen.“

Hier ihre Rede in voller Länge:

Quelle: spiegel.de