Bruttoinlandsprodukt 2021: Wirtschaftsinstitute senken Prognose – Mit Blick auf all die Hiobsbotschaften der jüngsten Zeit ist es wenig verwunderlich, dass führende Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognose für 2021 heruntergeschraubt haben. War man im Frühjahr noch davon ausgegangen, dass das Bruttoinlandsprodukt nach dem coronabedingten Einbruch der Wirtschaft 2020 hierzulande in diesem Jahr um 3,7 Prozent steigt, sind es dieser nun nur noch 2,4 Prozent.

Wie es hieß, sei die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach wie vor von der Pandemie gezeichnet. Auf kurze Sicht sei eine vollständige Normalisierung „kontaktintensiver Aktivitäten“ nicht zu erwarten und ferner davon auszugehen, dass die Aktivität im Dienstleistungsbereich im Winter unter dem üblichen Niveau bleiben würde – selbst bei einem niedrigen Infektionsgeschehen.

Zudem habe die Industrie mit Lieferengpässen zu kämpfen und werde wohl erst im Laufe des Jahres 2022 wieder Normalauslastung erreichen.

Prognosen zufolge werde das Bruttoinlandsprodukt dann wieder um 4,8 Prozent steigen. Für das kommende Frühjahr sehen die Institute ein Plus von 3,9 Prozent voraus.

Im laufenden Jahr sei überdies mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 3 Prozent zu rechnen, 2022 sollen es dann 2,5 Prozent sein. Das Defizit der öffentlichen Haushalte wird voraussichtlich von 4,9 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt 2021 im nächsten Jahr auf 2,1 Prozent sinken.

Die Zahlen basieren auf der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose der Institute, welche jeweils im Frühjahr und im Herbst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Ifo-Institut, dem Institut für Weltwirtschaft, dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle sowie dem RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen erstellt wird.

Quelle: focus.de