Bei NRW-BesuchMinister Spahn ausgebuht und bespuckt

Bei NRW-Besuch: Minister Spahn ausgebuht und bespuckt – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war am Samstag in Bergisch Gladbach. Dort wollte er Parteifreund Christian Buchen unterstützen, der sich im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt befindet. Doch der Spahn-Besuch in der Kreisstadt fand in angespannter Atmosphäre statt – die sich schließlich entlud.
Schon zuvor hatten die Behörden spezielle Sicherheitsvorkehrungen für den Auftritt des Bundesgesundheitsministers in die Tat umgesetzt. Auch musste der Ort verschoben werden – die Sicherheitslage habe sich Behörden zufolge geändert. Erst sollte der Minister in der Fußgängerzone vor dem Löwen-Center auftreten – stattdessen hielt er seine Rede im Spiegelsaal des Bergischen Löwen.
Beobachter berichteten, dass die Stimmung der Wahlkampfveranstaltung den ganzen Tag über angenehm gewesen sein soll – bis zu Spahns Auftritt am Abend.
Wie der „Express“ berichtet, soll Spahn seine Rede mit den Worten „Ich habe Corona nicht erfunden“ begonnen haben. Mit Abschluss seiner Ausführungen trat er auf den Konrad-Adenauer-Platz. Dort wollte der Gesundheitsminister deeskalieren, weil sich zahlreiche Personen eingefunden hatten.
Spahn wollte die angespannte Lage unter den „Corona-Gegnern“ beruhigen. Bei dem Versuch, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, wurde er mit Buhrufen empfangen, bepöbelt und schließlich angespuckt. Schließlich zog sich der Minister zurück.
Gegenüber der „Rheinischen Post“ sagte Spahn: „Wir müssen das Gespräch und den Dialog mit denen suchen, die unzufrieden sind mit unserer Corona-Politik. Denn wir bleiben als Gesellschaft nur zusammen, wenn wir miteinander reden.“
Der Minister betonte, dass die Politik die Wahrheit nicht gepachtet habe, dass Diskussionen zur Demokratie gehörten:
„Sie funktionieren aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, zuzuhören. Aber wenn geschrien, gespuckt und gepöbelt wird, geht‘s halt leider nicht“, so Jens Spahn. Er soll nach drei Gesprächsangeboten weitere Versuche abgebrochen haben. Der „Express“ erkundigte sich bei der Polizei, die dies nicht bestätigen wollte und stattdessen auf eine zukünftige Pressemitteilung verwies. Diese soll am Montag veröffentlicht werden.
Wie die Polizei berichtet, habe Jens Spahn seine Rede zu Ende gehalten – die Ereignisse danach ließ man unkommentiert, man verwies auf besagte Pressemitteilung. Die Situation in Bergisch Gladbach ist der zweite Vorfall dieser Art bei einer Rede von Spahn. Ende August war es in Wuppertal zu einer Störung einer Veranstaltung durch zwei Personen gekommen – eine Frau und ein Mann sollen am 24. August das Auto des Ministers blockiert haben.
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Quelle: focus.de